Hausmittel gegen Aufstoßen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 4. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

Sie sind hier: Startseite Hausmittel Hausmittel gegen Aufstoßen
Hilfreiche Videos: MedLexi.de auf YouTube

Das Aufstoßen, umgangssprachlich auch "Rülpsen" genannt, bezeichnet das Aufsteigen von Luft aus dem Verdauungstrakt oder den Atmungsorganen. Es ist ein natürlicher Vorgang, der noch im Mittelalter als Zeichen für Sättigung nach einer wohlschmeckenden Mahlzeit galt. In der heutigen Gesellschaft ist das Aufstoßen hingegen meist nicht gern gesehen.

Was hilft gegen Aufstoßen?

Die Zugabe von einem Teelöffel Heilerde in eine Tasse Tee kann gegen Aufstoßen helfen.

Die häufigste Ursache liegt in einer übermäßigen Ansammlung von Luft im Magen. Hervorgerufen wird dies durch zu schnelles Essen, wobei der Betroffene mit jedem Bissen viel Luft verschluckt. In extremen Fällen spricht man hierbei von Aerophagie.

Um die Probleme in den Griff zu bekommen, sollte insbesondere auf langsames Essen mit nur kleinen Happen geachtet werden. Gutes Durchkauen ist ebenfalls empfehlenswert. Die Mahlzeiten sollten in einer ruhigen, entspannten Atmosphäre eingenommen werden, denn Stress ist ein oft unterschätzter Faktor. Desweiteren sollte die Aufnahme von kohlensäurehaltigen Getränken und blähenden Nahrungsmitteln reduziert bzw. ganz eingestellt werden. Dazu gehören beispielsweise sämtliche Kohlarten, Hülsenfrüchte, unreifes Obst, Knoblauch oder Cola.

Reichliche, fettige Mahlzeiten fördern im Allgemeinen das Völlegefühl und begünstigen damit das Aufstoßen. Auch Süßstoffe wie Xylitol oder Sorbitol sollten vermieden werden. Eine weitere Möglichkeit stellt der Verzicht auf Trinkhalme dar, da durch sie wie von selbst Luft aufgenommen wird. Manchmal treten die Beschwerden auch nach einer Ernährungsumstellung der Betroffenen auf. Ein zu schneller Wechsel auf ballaststoffreiche Kost kann das Aufstoßen in Verbindung mit einem Blähbauch begünstigen. Da das Verdauungssystem eine gewisse Zeit benötigt, um sich an den veränderten Speiseplan zu gewöhnen, sollte die Umstellung schrittweise erfolgen.

Neben einer zu starken Anhäufung von Luft im Verdauungssystem kann die Ursache für Aufstoßen auch durch einen Überschuss an Magensäure hervorgerufen werden. In diesem Fall empfindet der Betroffene einen säuerlichen Geschmack im Mundraum und ein brennendes Gefühl in der Speiseröhre. Hier sollte der Einsatz von Hausmitteln nicht zur Debatte stehen, sondern ärztliche Behandlung in Anspruch genommen werden.

Schnelle Hilfe

Schnelle Hilfe gegen Aufstoßen bringt der Genuss von Kamillentee. Das im ätherischen Öl der Kamille vorkommende Bilabolol wirkt beruhigend auf den Magen.

Wer keinen Kamillentee mag, kann es auch mit Fenchel-, Anis- oder Kümmeltee versuchen. Diese entfalten dieselbe Wirkung und können auch in Form von Samen eingenommen werden. Weit verbreitete Ratschläge wie Luftanhalten und sich abzulenken zielen darauf ab, die Konzentration auf andere Dinge zu lenken.

Auch eine sanfte Bauchmassage hilft, überschüssige Luft aus dem Verdauungstrakt zu entfernen. Dasselbe gilt für Bewegung. Ein Spaziergang an der frischen Luft kann ebenso Wunder wirken wie eine Einheit Yoga, die besonders entspannend auf den Magen wirkt.

Hilfreiche Videos für Ihre Gesundheit:
MedLexi.de auf YouTube
Hier klicken

Alternative Heilmittel

Um die Ursachen für das Aufstoßen langfristig zu bekämpfen, bieten sich auch alternative Maßnahmen außerhalb der Schulmedizin an. So kann der regelmäßige Genuss von bereits oben genannten Teezubereitungen eine Linderung der Beschwerden verschaffen.

Kümmel, Fenchel und Anis sind als phytotherapeutische Mittel gegen Verdauungsbeschwerden bereits seit längerer Zeit bekannt. Eine weitere Möglichkeit ist, warmes Wasser mit etwas Heilerde zu sich zu nehmen. Um noch bessere Wirkung zu erzielen, kann die Heilerde auch einer der genannten Teesorten zugesetzt werden (ein Teelöffel pro Tasse). Auch Ingwer sollte bei der Behandlung eingesetzt werden. Als alte Arzneipflanze in der asiatischen Heilkunde enthält er einen magenstärkenden und verdauungsfördernden Mix aus unterschiedlichen Inhaltstoffen.

Dazu gehören beispielsweise Cineol oder Borneol. Außerdem werden der "Wunderknolle" weitere Vorteile wie entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften nachgesagt. Ingwer kann in verschiedenen Formen zur Anwendung kommen: als Gewürz in der Küche, als Tee oder sogar als eingelegtes Gemüse (sogenannte "Ingwer-Pflaumen"). Joghurts mit probiotisch wirkenden Bakterien wie Bifido- oder Azidophilusbakterien wirken ebenfalls günstig auf den Verdauungstrakt.

Zu guter Letzt können auch homöopathische Maßnahmen in Betracht gezogen werden. Mittel wie Anacardium, Carbo vegetabilis oder Asa foetida werden gegen das Aufstoßen eingesetzt. Soll diese Therapieform in Eigenregie verwendet werden, sind fundierte Kenntnisse erforderlich. Ansonsten ist es ratsam, entsprechend ausgebildetes Fachpersonal auszusuchen.

Das könnte Sie auch interessieren