Flüssigkeitsmangel (Dehydratation)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der menschliche Körper besteht aus circa 70% Wasser. Dementsprechend wichtig ist ein ausgeglichener Wasserhaushalt. Ein Mangel an Flüssigkeit (Flüssigkeitsmangel (Dehydratation)) kann schnell zu lebensbedrohlichen Zuständen führen. Es fehlt nicht nur die Flüssigkeit, sondern auch Elektrolyte. Somit kann der Elektrolythaushalt stark gestört werden.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Dehydratation?

In der Regel reicht dem menschlichen Körper eine normale Flüssigkeitszufuhr von zwei Litern täglich. Wird dem Körper nicht genügend Flüssigkeit zugeführt, kann dies zu einer Dehydratation führen.

Herrscht im Organismus ein Flüssigkeitsdefizit, spricht man von einer Dehydratation beziehungsweise einem Flüssigkeitsmangel. Handelt es sich um einen extremen Flüssigkeitsverlust, kann dies zu einer Exsikkose, einer Austrocknung des Körpers führen.

Dem Körper fehlen bereits 0,5% Flüssigkeit, wenn sich ein Durstgefühl bemerkbar macht.

Im Laufe des Tages verliert der Körper durch Schwitzen, Stoffwechselvorgänge und Nierenausscheidungen ständig Wasser. In der Regel reicht eine normale Flüssigkeitszufuhr von zwei Litern täglich, um diesen Verlust auszugleichen. Wird dem Körper nicht genügend Flüssigkeit zugeführt, kann dies zu einer Dehydratation führen.

Ursachen

Die Ursachen eines Flüssigkeitsmangels können vielfältig sein. Der häufigste Grund ist eine mangelnde Flüssigkeitsaufnahme. Gerade ältere Menschen trinken häufig zu wenig, da bei ihnen das Durstgefühl abnimmt.

Bei Säuglingen und Kleinkindern entsteht die Gefahr eines Flüssigkeitsmangels durch Fieber und Durchfall. Sie verfügen über wesentlich geringere Flüssigkeitsreserven, weshalb der Organismus Wasserverluste schlecht ausgleichen kann.

Unfallbedingte Verletzungen wie starke Blutungen, eine Sepsis oder Verbrennungen können ebenfalls zu einer Dehydratation führen. Hierbei besteht zusätzlich die Gefahr eines Schocks, da der schnelle Flüssigkeitsverlust zu einem Volumenmangel im Organismus führt.

Des Weiteren können Erkrankungen wie Nierenleiden, Diabetes, explizit das diabetische Koma, oder die Behandlung mit Diuretika verantwortlich für einen Flüssigkeitsmangel sein.


Krankheiten mit diesem Symptom

Symptome & Verlauf

Auf eine Dehydratation lassen Symptome wie Durst, trockene Haut und Schleimhäute, Schwindel, Schwäche, Verwirrtheit bis hin zur Bewusstlosigkeit und Kollaps schließen. Da so gut wie alle Bereiche des Organismus betroffen sind, können die Symptome entsprechend des Schweregrades breit gefächert sein. Meist lassen die Ursachen schnell auf einen möglichen Flüssigkeitsmangel zurückschließen.

Werden rechtzeitig Gegenmaßnahmen getroffen und sind die Ursachen nicht schwerwiegend, erholt sich der Patient in der Regel schnell wieder.

Wichtig für den weiteren Verlauf ist vor allem die Ursachenbekämpfung. Liegen beispielsweise schwere Verletzungen oder Verbrennungen vor, kann der Verlauf mit Komplikationen verbunden sein, da nicht nur der Flüssigkeitsverlust ein Problem darstellt, sondern damit verbunden vor allem der Elektrolytverlust.

Für die Diagnose ist somit ein Bluttest mit besonderem Blick auf die Elektrolytwerte von besonderer Bedeutung.

Komplikationen

Da der Körper zu 70 Prozent aus Wasser besteht, macht sich ein Flüssigkeitsmangel schnell bemerkbar. So kommt es zunächst zu einem Anstieg des Blutdrucks, was zu Kreislaufstörungen und Kopfschmerzen führen kann. Eine weitere häufige Komplikation der Dehydratation des Körpers ist der Verlust von Elektrolyten. Hierbei handelt es sich um Mineralien, die der Körper unbedingt benötigt, damit alle Körperfunktionen reibungslos ablaufen können. Kommt es zu einem Mangel an diesen Elektrolyten, macht sich dies unter anderem durch Kopfschmerzen, Muskelzittern und -krämpfe sowie Kreislaufversagen bemerkbar. Ein Mangel an Elektrolyten kann auch bei einer behandelten Dehydratation auftreten, wenn nicht auf eine erhöhte Zufuhr der Elektrolyte geachtet wurde.

Weitere Komplikationen eines Flüssigkeitsmangels sind Konzentrationsschwierigkeiten, eine erhöhte Infektionsanfälligkeit, eine steigende Körpertemperatur sowie Verdauungsschwierigkeiten. Ein unbehandelter Flüssigkeitsmangel führt zu weiteren Komplikationen. Darunter fallen äußere Symptome wie trockene Haut und Schleimhäute. Innere Symptome bei einer Dehydratation sind Schwindel, Blutdruckabfall, Schwäche und Verwirrtheit. Im weiteren Verlauf kann es zur Bewusstlosigkeit oder zum Kreislaufkollaps kommen.

Sinkt der Flüssigkeitsanteil des Körpers immer weiter ab, kommt es schließlich zur Exsikkose, also zur Austrocknung. Diese geht mit einer Veränderung der Blutzusammensetzung, Harnverhalten, einem rapiden Blutdruckabfall bis hin zum Kreislaufversagen einher. In diesem Stadium der Austrocknung kann es außerdem zu schweren, teilweise irreversiblen Nierenschäden kommen.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Flüssigkeitsmangel, mit dem ärztlichen Fachbegriff als Dehydratation bezeichnet, kann bereits innerhalb kurzer Zeit lebensgefährlich werden. Dabei ist nicht nur der Flüssigkeitsmangel als solcher so gefährlich, sondern außerdem der damit verbundene Verlust der Elektrolyte. Die Elektrolyte steuern unter anderem wichtige Zellfunktionen, weshalb ein ausgeglichener Elektrolythaushalt lebenswichtig ist. Dies gewährleistet nur ein ebenfalls ausgeglichener körperlicher Wasserhaushalt. Beim gefährlichen Flüssigkeitsmangel ist umgehend ein Arzt einzuschalten.

Der menschliche Körper besteht zu fast drei Vierteln aus Wasser. Flüssigkeitsmangel beziehungsweise Dehydratation führt schon bald zu dramatischen Auswirkungen. Es beginnt mit Anzeichen wie Kreislaufbeschwerden, steigendem Blutdruck, Kopfschmerzen und Konzentrationsproblemen. Sofortiges Wassertrinken und ein Arztbesuch sind angezeigt. Sonst fallen bald die Elektrolyte aus, und es kommen Muskelzittern und Muskelkrämpfe hinzu. Jetzt wird es höchste Zeit für das Hinzuziehen eines Arztes, wobei bereits an einen Notarzt zu denken ist. Bei fortschreitender Flüssigkeitsverminderung käme es zur sogenannten Exsikkose, einer Austrocknung.

Das Hinzuziehen eines Arztes bei Flüssigkeitsmangel ist auch deshalb so wichtig, um spätere Folgeschäden zu verhindern. Intensivmedizinische Gaben von Flüssigkeit und Elektrolyten heben zwar die Dehydratation wieder auf. Es können aber die Nieren durch den stattgefundenen Flüssigkeitsmangel schwer und irreversibel beeinträchtigt werden.

Ein Arzt wird nicht nur den Flüchtigkeitsmangel behandeln, sondern klären, ob die Dehydratation an einer behandlungsbedürftigen Grunderkrankung lag.

Behandlung & Therapie

Dehydratation wird, je nach Schweregrad, mit dem Zuführen von Flüssigkeit behandelt. In der Notfallmedizin ist dies die intravenöse Gabe von Vollelektrolytlösungen sowie bei starken Blutverlusten der Volumenersatz. In der Klinik steht die Behandlung der Ursache an erster Stelle, um weitere Flüssigkeitsverluste zu verhindern.

Bei starken Blutungen wird dementsprechend die Blutung gestillt und parallel der Flüssigkeitsverlust mit der Gabe von Blutkonserven und Elektrolytlösungen behandelt.

Bei schweren Durchfallerkrankungen wird der Infekt medikamentös behandelt. Meist muss bei derartigen Erkrankungen eine langsame Flüssigkeitszufuhr über einen Tropf erfolgen. Auf diese Weise erfolgt auch der Ausgleich von fehlenden Elektrolyten.

Bei leichten Formen von Dehydratation reicht es in der Regel, wenn der Patient ausreichend trinkt, um den vermehrten Flüssigkeitsbedarf auszugleichen. Zusätzlich kann der behandelnde Arzt mithilfe eines Bluttests entscheiden, ob weitere Medikamente nötig sind. Dies kann der Fall sein, wenn bestimmte Elektrolyte wie Magnesium, Natrium oder Kalzium fehlen.

Wichtig für die Behandlung ist nicht nur die Zufuhr von Flüssigkeit, sondern ebenfalls der Ausgleich des Elektrolythaushaltes, da gerade diese ausschlaggebend für alle lebenswichtigen Prozesse im Körper sind.

Aussicht & Prognose

Flüssigkeitsmangel führt bei Nichtbehandlung zu ernsten gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Chronische Dehydration bedeutet eine Abnahme der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit, die unter anderem mit Verwirrtheit, Desorientierung, Muskelkrämpfen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergeht.

Die Unterversorgung der Organe und des Gehirns wirkt sich nach einem anfänglich milden Verlauf auf den gesamten Organismus aus. Je länger die Dehydration bestehen bleibt, desto wahrscheinlich sind dauerhafte Schädigungen, die weitere Erkrankungen hervorrufen können. Die Aussicht auf eine rasche Genesung ist bei einem chronischen oder akuten Verlauf von Flüssigkeitsmangel nicht gegeben. Kleinkinder, Schwangere und ältere Menschen können bereits nach wenigen Stunden ohne Flüssigkeit schwere Schäden davontragen.

Vorübergehender Flüssigkeitsmangel kann dagegen meist vollständig kompensiert werden und hat keine langfristigen Folgen, vorausgesetzt, es liegen keine entsprechenden Grunderkrankungen vor. Wird der Körper schnell wieder mit Flüssigkeit versorgt und sind die Ursachen nicht schwerwiegend, nehmen auch die Beschwerden wieder ab. Betroffene verspüren meist noch ein bis zwei Tage den typischen Kater, bevor die Symptome vollständig abgeklungen sind.

Entscheidend für einen unkomplizierten Verlauf ist die Ursachenbekämpfung. Gelingt es, die Ursache für den Flüssigkeitsmangel zu finden und zu behandeln, besteht die Aussicht auf eine vollständige Genesung.


Vorbeugung

Abgesehen von Unfällen und schweren Erkrankungen lässt sich eine Dehydratation grundsätzlich schon durch eine ausreichende tägliche Flüssigkeitszufuhr vermeiden.

Nach starkem Schwitzen sollte beispielsweise mehr getrunken werden. Dabei ist es ratsam auf ungesüßten Tee, Mineralwasser oder Fruchtschorlen zurückzugreifen. Kleine Kinder und ältere Menschen stets zum Trinken angehalten werden, da bei ihnen das Durstgefühl entweder noch nicht richtig ausgeprägt oder nicht mehr im ausreichenden Maße vorhanden ist.

Können Vorerkrankungen wie Niereninsuffizienz oder Diabetes eine Dehydratation auslösen, steht die Behandlung dieser Erkrankungen im Vordergrund.

Das können Sie selbst tun

Da eine Dehydratation lebensbedrohlich sein kann, ist insbesondere darauf zu achten, einen derartigen Zustand durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu vermeiden. Bei Erkrankungen wie Durchfällen sind geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um keinen gravierenden Flüssigkeitsmangel im Körper entstehen zu lassen bzw. diesen schnellstmöglich auszugleichen.

Durch Wasser- und Nahrungsaufnahme sind stets die gesamten Flüssigkeitsverluste des Körpers, die durch Ausscheidungen in Urin und Faeces, durch Schwitzen und Atmung entstehen, zu kompensieren. Als Richtschnur für die durchschnittliche Wasseraufnahme gelten 35 ml pro Tag und Kilogramm Körpergewicht. Bei hohen Temperaturen und extremen körperlichen Aktivitäten kann es zu Flüssigkeitsverlusten kommen, die drei bis vier Liter je Stunde erreichen können. In diesen Situationen ist nicht nur an den Wasserausgleich, sondern auch an Ergänzung der verlorenen Elektrolyte, insbesondere Natrium, zu denken. Bei älteren Menschen lässt das Durstempfinden nach. Die resultierende Dehydrierung, die zu gesundheitlichen Problemen führen kann, ist zu vermeiden. Ein strikt zu befolgender Trinkplan kann hier eine Lösung darstellen.

Ist es bereits zu einer Dehydration gekommen, muss diese ausgeglichen werden. Bei leichtem Flüssigkeitsmangel steht Trinken zum Ausgleich des Wasserverlusts an erster Stelle. Bei geschwächten oder kranken Patienten und hohen Flüssigkeitsverlusten ist Selbsthilfe oft nicht mehr möglich, die Konsultation eines Arztes ist unumgänglich. In diesen Fällen müssen Infusionen erfolgen, die neben Wasser auch Elektrolyte und/oder Glukose enthalten.

Quellen

  • Faller, A., Schünke, M.: Der Körper des Menschen. Thieme, Stuttgart 2008
  • Hahn, J.M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
  • Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch. 265. Auflage, de Gruyter, Berlin 2013

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