Epilepsie eine der häufigsten Nervenkrankheiten

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 24. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bereits vor dreitausend Jahren wurde über die Epilepsie geschrieben. Die ersten Berichte über sie finden wir im Babylonischen Gesetzbuch Chamurabis, das ungefähr 1900 Jahre vor unserer Zeitrechnung entstanden ist. Da man sich die Ursachen der Epilepsie damals nicht erklären konnte, nahm man an, der Kranke sei von einem bösen Geist besessen. Die große Mehrzahl der heutigen Menschen glaubt zwar nicht mehr an Geister und Dämonen, und doch hat sich bis in unsere Tage bei vielen eine fragwürdige Einstellung zu denen, die an dieser Krankheit leiden, erhalten. Deshalb und weil die Epilepsie eine der häufigsten Nervenkrankheiten ist, scheint es angebracht, auch einmal über diese Krankheit zu schreiben.

Inhaltsverzeichnis

Symptome & Anzeichen

Infogramm zu den EEG-Veränderungen bei einem epileptischen Anfall. Bild anklicken, um zu vergrößern.

Seit einigen Jahren beobachten wir, dass die Anzahl der an Epilepsie leidenden Patienten standig zunimmt. Diese Tatsache hat ganz reale Gründe, die vor allem in der steigenden Zahl der Unfälle sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern zu suchen sind. Die heutigen Unglücksfälle sind nämlich zum größten Teil mit Kopfverletzungen verbunden. Wird dabei auch das Gehirn betroffen, dann ist eine ursächliche Bedingung für das spätere Auftreten von epileptischen Anfällen gegeben.

Der epileptische Anfall, das wichtigste Symptom dieser Krankheit, geht immer von einem bestimmten Punkt im Gehirn aus. Wir nennen ihn den epileptischen Herd (Focus). Es dürfte auch für einen Laien nicht schwer sein, sich einen solchen Herd vorzustellen. Jeder weiß, dass nach einer tiefen Verletzung der Haut eine Narbe entsteht. Manchmal, besonders nach Verbrennungen höheren Grades, sind solche Narben strahlenförmig zusammengezogen. Dabei treten im Narbenzentrum oft Verdickungen auf, die besonders bei Wetterumschwung Schmerzen verursachen.

Ursachen & Gründe

Wenn man bedenkt, dass nach der Verletzung oberflächlicher Gebiete des Gehirns und der Hirnhäute auch solche Narben entstehen können, dann wird verständlich, dass sie einen Fremdkörper darstellen, der die Hirnoberfläche reizt. Dabei geht es nicht nur um eine mechanische Reizung, sondern auch um Zirkulationsstörungen und Veränderungen des Gehirnstoffwechsels.

Von dieser Stelle aus wird unter bestimmten Umständen der Anfall ausgelöst. Daher der Ausdruck "Focus", der also durch eine Kopfverletzung während eines Unfalls zustande kommt, sehr oft aber auch Folge einer komplizierten Geburt ist, bei der das Köpfchen des Kindes zusammengedrückt wurde oder das Kind unter Sauerstoffmangel gelitten hat. Ein aktiver epileptischer Herd kann sich auf andere, ursprünglich nicht betroffene Gebiete des Hirns gewissermaßen ausbreiten.

Doch kommt es vor, dass der Organismus den Umfang dieses Herdes aus eigenen Kräften einengt und somit allmählich beseitigt, wie ja auch einige Zeit nach einer Hautverletzung der Narbenschmerz verschwinden kann. Jedem wird nun verständlich sein, dass es in einzelnen Fällen auch möglich ist, den Focus operativ zu entfernen und damit den Anfallsleidenden von seiner Krankheit zu heilen. Aber auch da, wo eine Operation keinen endgültigen Erfolg verspricht, können wir helfen. Bei der Mehrzahl aller Epilepsiekranken kann mit Hilfe entsprechender Medikamente die Anfallbereitschaft, also die Aktivität des epileptischen Herdes, bekämpft werden. Doch davon später.

Der Elektroenzephalographie (EEG) verdanken wir es. daß wir heute bedeutend mehr über das Entstehen eines Anfalls wissen als früher. In einem völlig gesunden Gehirn hat jede Zelle eine bestimmte Funktion. Sie nimmt Nervensignale auf, verarbeitet sie und gibt sie an andere Zellgruppen weiter. Diese geregelte Funktionsweise der Hirnzellen kann aber unter krankhaften Bedingungen gestört werden. Die Zellen fallen in eine synchronisierte, rhythmisch pulsierende Tätigkeit, welche alle anderen Funktionsmechanismen der betroffenen Zellen ausschließt. Daraus resultieren die Krämpfe des Betreffenden und seine Bewußtlosigkeit.

Diese krankhaften Störungen der Hirntätigkeit können mit Hilfe des Enzephalographs auch auf der Kopfoberfläche als rhythmische, elektrische Entladungen registriert werden, während die normale Tätigkeit der Hirnzellen im Wachzustand durch das Hirnstrombild (EEG) als unregelmäßig gezackte Linie wiedergegeben wird. Deshalb ist das EEG eine so wichtige Methode in der Diagnostik der Anfallskrankheiten. Es ermöglicht uns sehr oft, Störungen im Gehirn auch dann nachzuweisen, wenn der Patient noch keine Anfälle hat. Das gibt dem Arzt die Möglichkeit, vorbeugend einzugreifen und das Auftreten von Anfällen zu verhindern.

Gruppen & Typen

An dieser Stelle sei erwähnt, dass wir die wichtigsten epileptischen Anfälle in drei Gruppen einteilen: in den großen Krampfanfall, den kleinen und psychomotorischen Anfall. Bei dem ersten verliert der Kranke das Bewußtsein, fällt oft zu Boden (daher der volkstümliche Ausdruck Fallsucht) und bekommt Muskelkrämpfe, die sich sehr unterschiedlich äußern. Dieser Anfall dauert gewöhnlich nur einige Minuten und endet meist komplikationslos. Der kleine Anfall besteht nur in einem kurzen Verlust des Bewußtseins.

Der Kranke reagiert einige Sekunden nicht auf seine Umgebung, Fragen usw. und starrt vor sich hin. Hierbei gibt es keine Krämpfe. Bei dem sogenannten psychomotorischen Anfall (Psyche = Seele. motorisch = bewegend), der mehrere Minuten andauern kann, verliert der Betreffende ebenfalls das Bewußtsein, führt aber unbewußt automatisch verschiedene Bewegungen aus, die manchmal ziemlich kompliziert sind und verhältnismäßig koordiniert sein können - er geht hin und her, spricht unzusammenhängend usw.

Die gestörte Tätigkeit der Hirnzellen kann durch sehr verschiedene Situationen hervorgerufen werden. Sehr häufig zum Beispiel kommen die Anfälle im Schlaf vor, wo die Hirnzellen durch keine von der Außenwelt induzierte Tätigkeit "gestört" werden und deswegen leichter in die automatische sogenannte Weilenrhythmik verfallen. (Hier sei zum Verständnis folgendes hinzugefügt: Der Wachzustand des menschlichen und tierischen Organismus wird durch Erregungsimpulse ausgelöst und aufrechterhalten, die dem Großhirn über die Nervenbahn aus der Umwelt oder dem Innern des Organismus mit Hilfe der sogenannten Sinnesorgane oder innerer Rezeptoren zugeleitet, werden.)

Die Neigung der Nervenzellen zur rhythmischen Tätigkeit, hängt vom Stoffwechsel ab und ist deshalb auch durch stoffwechselwirksame Mittel beeinflußbar. Daraus wird verständlich, dass die zweite Ursache für die Epilepsie neben den oben erläuterten Bedingungen die erhöhte Anfallbereitschaft ist, die durch die besondere Stoffwechselsituation im Hirn zustande kommt.

Medikamente gegen Epileptische Anfälle

Der wichtigste Weg in der Behandlung der Epilepsie ist immer die Bekämpfung der erhöhten Anfallbereitschaft. Das aber kann nur erreicht werden, wenn der Patient für längere Zeit, oft über Jahre regelmäßig antiepileptische Medikamente einnimmt. Bei richtiger Dosierung schaden die Medikamente nicht. Daher ist die Furcht vor einer eventuellen Vergiftung oder Schädigung durch solche Medikamente völlig unbegründet.

Eines jedoch ist wichtig: Die Dosis darf nie von heute auf morgen wesentlich herabgesetzt werden, und auch mit der Einnahme des Medikaments darf man nicht abrupt aufhören. Beides hat immer einen steilen Anstieg der Anfallbereitschaft zur Folge. Der Abbruch der medikamentösen Behandlung kann sogar einen gefährlichen Anfall hervorrufen. Auch soll der Patient niemals ohne Verordnung des Arztes ein Medikament durch ein anderes ersetzen. Die Wirksamkeit der einzelnen Mittel ist meist sehr unterschiedlich, so daß der Wechsel von einem Medikament zum anderen einer Herabsetzung oder Steigerung der Dosis gleichkommt.

Die Anfallbereitschaft kann auch durch die Nahrung zurückgedrängt werden, wenn der Betreffende eine gemischte, salzarme Kost bevorzugt, die wenige Kohlenhydrate, aber viel Eiweiß enthält. Er sollte deshalb ausreichend Fleisch essen, täglich Milch trinken und Milchprodukte (Käse) zu sich nehmen. Gerade die Milchprodukte enthalten die Aminosäure Methionin, die wahrscheinlich den Stoffwechsel in den Hirnzellen zugunsten ihrer normalen Tätigkeit beeinflußt. Ferner darf jemand, der an Anfällen leidet, nicht übermäßig trinken, denn allzu große Flüssigkeitsmengen können die Anfallbereitschaft erhöhen.

Aussicht & Prognose

Die Prognosen von Epilepsien sind individuell so unterschiedlich wie ihre Ursachen. Patienten die nur einen einzigen epileptischen Anfall erleiden verbleiben im Weiteren oft frei von Beschwerden oder Folgeschäden. Treten innerhalb von 3-4 Jahren keine weiteren Anfälle auf und sind im EEG keine Auffälligkeiten mehr feststellbar wird der Patient als geheilt angesehen.

Liegt beim Patienten eine Grunderkrankung vor welche die Epilepsie auslöst, ist die Prognose abhängig von der zugrundeliegenden Erkrankung. Kann die Krankheit geheilt werden, verschwinden in der Regel auch die Anfälle. Ist die Epilepsie, bzw. die ihr zugrundeliegenden Erkrankung nicht heilbar, führt eine medikamentöse Therapie meist zu einer Reduktion der Beschwerden. Patienten welche an kurzzeitigen Anfällen leiden verbleiben dabei zu etwa 90 % anfallsfrei. In besonders schweren Fällen der Epilepsie kann durch eine Therapie in 50-80 % der Fälle eine deutliche Verbesserung der Beschwerden innerhalb eines Jahres erreicht werden.

Eine statistisch verkürzte Lebenserwartung tritt nur bei schweren Formen der Epilepsie, wie der symptomatischen Epilepsie, auf. Bei idiopathischen Formen der Epilepsie, bei denen keine klare Ursache für die Anfälle gefunden werden kann, ist die Lebenserwartung hingegen kaum eingeschränkt.

Epilepsie vorbeugen

Der wichtigste Weg in der Behandlung der Epilepsie ist immer die Bekämpfung der erhöhten Anfallbereitschaft.

Eines muß aber unbedingt vermieden werden: Alkohol, und zwar auch die kleinsten Mengen. Bereits ein Glas Bier ruft manchmal einen starken Anfall hervor die Betreffenden keinen Konflikten in der Familie oder auf der Arbeitsstelle ausgesetzt sein. Sie müssen ein ruhiges, gleichmäßiges Leben führen, das frei von Situationen ist, die Ärger, Verdruß, Erregung und Stress mit sich bringen. Die Arbeit hingegen - gleich ob körperlicher oder geistiger Art - schadet nicht, im Gegenteil, sie wirkt sich vorteilhaft aus, denn es scheint, als verhindere die Konzentration auf einen bestimmten Gegenstand, auf eine Arbeit das Entstehen von Anfällen.

Das ist verständlich, wenn man bedenkt, dass mit der Erfüllung einer tief im Bewußtsein verankerten Pflicht eine Fülle von äußeren und inneren Impulsen die Hirnrinde erreicht und in den Nervenzellen eine koordinierte Erregungstätigkeit auslöst. Die Gefahr der Verletzung des Kranken bei einem während der Arbeit vorgekommenen Anfall soll nicht unterschätzt, aber auch nicht überschätzt werden. Auch zu Hause kann er bei einem Anfall von der Treppe fallen oder sich anderswie verletzen. Diese Fälle sind jedoch relativ selten. Selbstverständlich darf ein Epilepsiekranker nie dort arbeiten, wo sein eigenes Leben oder das anderer bedroht ist, falls er einen Anfall erleidet.

Er sollte deshalb keine Fahrerlaubnis für ein Auto erhalten. Auch darf man ihn nicht für die Bedienung von Kränen, von Maschinen im Bergbau und Geräten beziehungsweise Apparaturen, die unter Hochspannung stehen, einsetzen. Es soll jedoch nicht unerwähnt bleiben, daß dies manchmal von den lokalen Bedingungen der Firma abhängt. Die Einsicht des Kranken in solche Notwendigkeiten ist die eine, die Hilfe der Gesellschaft für den Anfallgefährdeten, ihm die Erlernung eines anderen Berufs zu ermöglichen, die andere Seite dieser Problematik. In diesem Zusammenhang sei erwähnt: Ein Mensch, der an epileptischen Anfällen leidet, sollte von seiner Umgebung nicht immer als Kranker angesehen werden. In der Zeit zwischen den Anfällen ist er gesund.

Auch hat die Epilepsie in der Mehrzahl der Fälle keinen Einfluss auf die geistige Leistungsfähigkeit des Betreffenden. Viele Genies und große Denker litten an dieser Krankheit und haben uns dennoch einige der schönsten Werke der Weltliteratur geschenkt. Überhaupt spielt die Umgebung eine sehr wichtige Rolle für die wirksame Behandlung der Epilepsie, deren Erfolg in keinem Fall nur von den Ärzten abhängt. Der Arzt stellt die Diagnose fest, bestimmt und kontrolliert die medikamentöse Therapie. Einmal im Monat, manchmalnur einmal im Jahr, spricht er für eine viertel oder halbe Stunde mit dem Patienten. Doch in der langen Zeit dazwischen lebt und arbeitet dieser mit einer kleineren oder größeren Anzahl von Menschen zusammen.


Verhalten gegenüber Epilepsiekranker

Deshalb hat sowohl die Einstellung der Gesellschaft dem Patienten gegenüber als auch die Einstellung des Patienten der Gesellschaft gegenüber einen großen Einfluss auf seinen Gesundheitszustand. Das wird jedoch nicht immer von den Gesunden bedacht. Viele von ihnen verhalten sich solchen Menschen gegenüber, die an Anfällen leiden, sehr negativ. Sie fürchten sich vor den Betreffenden, meiden sie oder begegnen ihnen sogar mit Abscheu. Der Epilepsiekranke reagiert nach einiger Zeit meist feindselig und mißtrauisch auf seine Umgebung, was sich natürlich sehr ungünstig auf den Verlauf seiner Krankheit auswirkt.

Dagegen kann das freundliche, verständnisvolle und ruhige Benehmen der Mitarbeiter und Freunde sehr viel zur Besserung des Gesundheitszustandes und zur Heilung seiner Krankheit beitragen.

Kommen wir zur letzten und wichtigsten Frage, die so oft von den Patienten oder ihren Familienmitgliedern gestellt wird. Ist diese Krankheit heilbar? Nach statistischen Untersuchungsergebnissen kann heute bei richtiger Anwendung der üblichen Heilmethoden ungefähr ein bis zwei Drittel aller Epilepsiekranken endgültig geheilt und der Gesundheitszustand des dritten Drittels bedeutend verbessert werden, so daß die Anfälle nur noch sehr selten auftreten. Das sind natürlich nur Durchschnittszahlen. Ist der Patient bereits von Anfang an fachgemäß behandelt worden, steigt die Anzahl der Geheilten bis auf die Hälfte an.

Die Medizin ist also in ihrem Kampf gegen die Epilepsie gar nicht wehrlos. Die Behandlungsmethoden werden tändig vervollkommnet. In den letzten 20 bis 30 Jahren haben sich unsere Heilerfolge vervielfacht, und es ist kein übertriebener Optimismus, wenn wir annehmen, dass diese positive Entwicklung auch in den folgenden Jahren fortschreiten und sich die Hilfe für Epilepsiekranke weiter verbessern wird.

Nachsorge

Epilepsie ist eine der häufigsten Nervenkrankheiten. Die Erkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS) tritt in unterschiedlichen Formen und Schweregraden auf. Diese definieren den Behandlungsansatz und die Nachsorgemöglichkeiten.

Die Behandlungserfolge bei etwa zwei Dritteln der Patienten machen eine Nachsorge überflüssig. Überwacht werden lediglich die Medikamentendosierungen. Bei anderen Epileptikern hingegen können die Anfälle aber so gravierend sein, dass eine Nachsorge notwendig ist. Diese erfolgt manchmal in einem spezialisierten Nachsorge-Zentrum, in anderen Fällen im Klinikkontext. Ziel ist es, die Lebensqualität der Epileptiker zu verbessern. Das ist im Fall schwerer Epilepsien allerdings schwierig.

Manche Kinder mit bestimmten Epilepsieformen haben so viele Anfälle pro Stunde, dass sie geistig behindert sind. Prekär ist die Nachsorge bei pharmako-resistenten Epilepsien und chronischen Epilepsien. Hier bieten manchmal Operationen eine Lösung. Dieses Verfahren ist allerdings umstritten und meist das letzte Mittel der Wahl. Eine andere Lösung bietet die Gabe von Cannabis-Präparaten.

Bei selten auftretenden Epilepsien wie der FIRES-Epilepsie können nur wenige Spezialisten wie der Kieler Neurologe Dr. Andreas van Baalen die Nachsorge übernehmen. Der Zustand der von FIRES betroffenen Kinder kann sich mit streng überwachter ketoner Diät bessern. Er lässt sich aber nicht heilen. Die im Schulalter erkrankten Kinder sind anschließend schwerstbehindert. Die Nachsorge wird durch Reha-Maßnahmen und gesundheitsverbessernde Maßnahmen wie Krankengymnastik unterstützt.

Das können Sie selbst tun

Viele Menschen mit Epilepsie zögern, wenn es darum geht ihren Mitmenschen von der Krankheit zu erzählen. Sie haben die Befürchtung vom Arbeitgeber abgelehnt zu werden oder vom Bekanntenkreis ausgegrenzt leben zu müssen. Das soziale Umfeld über die Epilepsie aufzuklären kann bei Betroffenen die Angst vor dem nächsten Anfall verringern. Die Gewissheit von Menschen, die wissen was im Falle einer epileptischen Krise zu tun ist, umgeben zu sein wirkt sich beruhigend auf Epileptiker aus. Das Krankheitsbild und die Häufigkeit der Anfälle verändert sich dabei nicht.

Äußere Umstände, wie Schlafmangel und Stress, können das Risiko eines Krampfanfalls erhöhen. Deswegen empfehlen Spezialisten den Menschen mit Epilepsie genügend Ruhephasen in den Alltag zu integrieren. Außerdem wird regelmäßige Bewegung für mehr Ausgeglichenheit und einen gesünderen Schlaf angeraten.

Bei der lichtempfindlichen Epilepsie ist es möglich die Risikofaktoren, die einen Anfall hervorrufen, zu vermindern. Bei drei bis fünf Prozent der Epileptiker, die von diesem Typ der Epilepsie betroffen sind, werden Anfälle durch visuelle Reize ausgelöst. Diese können reduziert werden wenn die Betroffenen Videospiele, wechselnde Lichteffekte, Fernsehen und Computer- Bildschirme vermeiden.

Quellen

  • Grehl, H., Reinhardt, F.: Checkliste Neurologie. Thieme, Stuttgart 2012
  • Hacke, W.: Neurologie. Springer, Heidelberg 2010
  • Masuhr K., Masuhr, F., Neumann, M.: Duale Reihe Neurologie. Thieme, Stuttgart 2013

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