Entzündungsstoffwechsel

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 12. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Gelangen durch die Ernährung oder andere Umwelteinflüsse Gifte in den menschlichen Organismus und können diese nicht ausgeschieden werden, so kommt es zu Entzündungen. Durch eine Regeneration der Darmschleimhaut lässt sich der Entzündungsprozess aufhalten, denn wenn die Darmschleimhaut die entzündlichen Substanzen nicht mehr in den Körper abgibt, wird der Entzündungsstoffwechsel gestoppt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist der Entzündungsstoffwechsel?

Giftige Substanzen lagern sich vor allem in der Darmschleimhaut ab, wo wenig später eine Entzündung beginnt. Die Darmflora ist dann nicht mehr intakt.

Nicht alle Gifte, die ein Mensch aufnimmt, können durch Darm, Haut oder Atem aus dem menschlichen Körper ausgeschieden werden. Giftige Substanzen lagern sich vor allem in der Darmschleimhaut ab, wo wenig später eine Entzündung beginnt. Die Darmflora ist dann nicht mehr intakt.

Um den Entzündungsstoffwechsel zu stoppen, muss das Milieu im Darm regeneriert werden. Aufgrund vom sogenannten "Leaky-Gut-Syndrom" verbleiben die giftigen Substanzen nicht nur im Darm, sondern verteilen sich im ganzen Organismus und können die Gesundheit des Menschen beeinträchtigen.

Funktion & Aufgabe

Die Darmflora ist für die Gesundheit des Menschen essentiell. Durch ungesunde Ernährung, häufige Antibiotika-Gabe oder Stress wird die natürliche Darmflora teilweise immens beschädigt, was zu Entzündungen führt.

Zur Regeneration der natürlichen Darmflora und der Beseitigung des Entzündungsstoffwechsels müssen die Grundlagen des Lebensstils der Betroffenen geändert werden, um eine ganzheitliche Behandlung und eine vollständige Gesundung zu erreichen. Bis die Darmschleimhaut sich regeneriert hat, kann es zwei Jahre dauern. In dieser Zeit sind regelmäßige mikrobiologische Untersuchungen beim Patienten notwendig, um festzustellen, ob sich das Darmmilieu wieder regeneriert und die gefährlichen Fäulnisbakterien wieder verschwinden.

Medizinische Indikation auf einen Entzündungsstoffwechsel gibt das Vorkommen vom c-reaktiven Protein, abgekürzt CRP. Je mehr von diesem Protein bei einem Blutbild aufgefunden wird, desto mehr Entzündungsprozesse laufen gerade im Körper des Patienten ab. Der Darm lagert die entzündlichen Produkte in sämtlichen passenden Depots des Körpers ab, also in Muskulatur, Bindegewebe oder Fettgewebe, so dass diese Substanzen nicht nur im Darm gefunden werden können.

Bei Erwachsenen gilt ein CRP-Wert von bis zu 0,5 mg/dl als normal. Wird das Blutplasma oder das Blutserum jedoch mit dem Nyocard-Analysegerät untersucht, so ist ein Wert bis zu 1,0 mg/dl nicht weiter besorgniserregend.

Das CRP-Protein wird im menschlichen Körper benötigt, um abgestorbene Immunabwehrzellen und entzündetes Gewebe zu entfernen. Das Vorkommen von CRP-Proteinen allein ist jedoch noch kein Indikator für einen Entzündungsstoffwechsel. Es wird durch die Leber bei akuten Entzündungen gebildet und kann als Reaktion auf eine frische Entzündung im Körper innerhalb von wenigen Stunden seine Konzentration im Blut um das 1000-fache steigern - ebenso schnell wird es normalerweise auch wieder abgebaut.

Weist das Blutbild einen erhöhten CRP-Wert auf, so muss weitergeforscht werden, welche Entzündung in welchem Körperteil vorliegt. Darauf gibt die Konzentration der Entzündungsmoleküle keine aussagekräftigen Hinweise. Eine Entzündung der Darmschleimhaut und eine veränderte Darmflora wird labormedizinisch auch mit Hilfe einer Stuhlprobe untersucht. Erst die Auswertung aller Befunde erlaubt eine weitergehende Behandlung der unspezifischen Syndrome, die ein Entzündungsstoffwechsel nach sich zieht.


Krankheiten & Beschwerden

Ist die Darmflora nicht intakt und die Darmschleimhaut durchlässig, so muss dies behandelt werden. Denn die ungesunde Darmschleimhaut nimmt Allergene auf, da diese nicht durch das Immunsystem zerstört werden. So kommt es zu Allergien und Unverträglichkeiten beim Betroffenen.

Die Zufügung von probiotischen Mikroorganismen kann bei der Regeneration der Darmflora helfen und die Entzündungen beseitigen, in dem die Darmflora wieder stabiler und nicht mehr durchlässig ist. Die Regeneration stellt einen langdauernden Prozess dar. Symptome, die ein Entzündungsstoffwechsel laut einiger Experten nach sich ziehen kann, ist beispielsweise eine Migräne oder verschiedene Allergien.

Auch Heuschnupfen kann mit dem Entzündungsstoffwechsel zusammenhängen, da der Körper versucht, die giftigen Substanzen ebenfalls in den Schleimhäuten zu deponieren. Die Immunzellen werden demzufolge dort aktiv und sind immerzu mit diesen Substanzen beschäftigt. Reizt ein Allergen, wie Pollen, die ohnehin gereizten Schleimhäute und trifft auf das dort überaus aktive Immunsystem, kommt es zu einer Überreaktion der körpereigenen T-Zellen.

Auch die Ursache von Schmerzen oder rheumatischen Erkrankungen lassen sich durch, vom Darm ausgehende, Entzündungen erklären. Die aus dem Darm ausgelagerten Giftstoffe führen bei hoher Konzentration zu einer Übersäuerung des Körpers, worauf dieser mit Schmerzen reagiert. Ähnliche Ursachen kann ebenfalls ein Konzentrationsmangel oder dauerhafte Müdigkeit haben. Da dies unspezifische Ursachen sind, ist eine Abklärung beim Arzt sinnvoll.

Eine erhöhte Konzentration des Entzündungsmoleküls CRP bedarf in jedem Fall einer Abklärung. Entzündungen treten sowohl bei harmlosen Infekten oder Fieber wie auch bei Tumorerkrankungen oder weiteren schwerwiegenden Krankheiten auf. Der Wert allein gibt nur einen Hinweis auf eine Entzündung, genügt für eine genaue Diagnose jedoch nicht. Weitere medizinische Untersuchungen sind notwendig, wenn es Anzeichen für Entzündungen im Körper oder für einen Entzündungsstoffwechsel gibt. Liegt ein Entzündungsstoffwechsel vor, so kann seine Behandlung mehrere Monate in Anspruch nehmen, da die Regeneration der Darmflora ein langfristiger Prozess ist.

Quellen

  • Classen, M., Diehl, V., Kochsiek, K. (Hrsg.): Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2009
  • Messmann, H.: Klinische Gastroenterologie. Thieme, Stuttgart 2012
  • Renz-Polster, H., Krautzig, S. (Hrsg.): Basislehrbuch Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2012

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