Durchblutungsstörungen und Krampfadern in den Beinen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 7. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Nicht nur Knochen, Gelenke und Bänder bilden die Substanz unserer Beine und Füße, die wir zur Fortbewegung und damit zum Ortswechsel in unserer Umwelt so dringend benötigen. Auch Muskeln und Haut bilden ihre Bestandteile. Alle diese Gewebe bedürfen der Ernährung und damit der Blutversorgung. Darum soll heute hier über die häufigsten Beinleiden und über die wichtigsten Gefäßerkrankungen der Beine gesprochen werden, soweit sie von allgemeinem Interesse sind.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Arterien & Venen?

Durch statistische Untersuchungen wurde nachgewiesen, dass bei Menschen, die an Krampfadern leiden, häufig eine allgemeine Schwäche des Bindegewebes vorliegt.

Wie allgemein bekannt ist, wird das Blut durch ein weitverzweigtes Netz von Blutgefäßen im Organismus verteilt. Man unterscheidet in diesem Blutsystem solche Gefäße, die das in der Lunge mit Sauerstoff angereicherte Blut zur Peripherie befördern und andere, die das mit Kohlendioxid und anderen Stoffwechselprodukten angereicherten Blut zum Herzen zurückführen. Die vom Herzen wegführenden Gefäße nennt man Arterien oder Schlagadern, die dem Herzen zuführenden dagegen werden Venen oder Blutadern genannt.

In den Geweben ist zwischen ihnen das Kapillarsystem eingeschaltet, ein feines Netz kleiner und kleinster Gefäße, in denen Sauerstoff und Nährstoffe an die Umgebung abgegeben werden. Während die größeren Arterien meist von der Muskulatur verdeckt, in der Tiefe verlaufen, liegt ein großer Teil der Venen dicht unter der Haut und ist dadurch der Beobachtung zugänglich.

Am Verlauf der Blutgefäße erkennt man das große arterielle Gefäß des Beines, die Oberschenkelschlagader, die vom Bauchraum her in die Muskelmanschette des Oberschenkels eintritt. Unter der Kniekehle gehen aus ihr die Unterschenkelarterien hervor, die sich weiter peripher in die Fußarterien aufteilen. Beim Venensystem des Beines muss man tiefe und oberflächliche Venen unterscheiden.

Die tiefen Venen folgen etwa dem Verlauf der Arterien. Die oberflächlichen bilden ein im Unterhautgewebe liegendes weitmaschiges Netz, aus dem zwei Hauptflusswege, der eine an der Innenseite von Unter- und Oberschenkel, der andere über der Wade verlaufend, das venöse Blut sammeln. Beide Venen münden in unterschiedlicher Höhe in das tiefe Venensystem des Beines.

Funktionsweise von Venen

Sie fragen sich nun sicher, auf welche Wese das Blut in den Venen entgegen der Schwerkraft wieder nach oben befördert wird. Dabei spielen mehrere Faktoren eine Rolle, die hier nicht im Einzelnen erwähnt werden können. Besonders wichtig sind jedoch für den venösen Rückfluss die in den Venen befindlichen Klappen, die sich nur bei Strömungsrichtung zum Herzen hin öffnen, sich im Normalfall bei umgekehrter Strömungsrichtung aber automatisch schließen. Durch den bei Bewegungen entstehenden Druck der Muskulatur wird so das venöse Blut von einem Venenabschnitt zum anderen weitertransportiert. Man kann diesen Vorgang etwa mit einem Schleusensystem vergleichen.

Die häufigeren Erkrankungen sind die der Venen. Wir kennen sie unter der Bezeichnung Krampfadern, die ein verbreitetes Leiden darstellen, das besonders im mittleren und höheren Alter beobachtet wird. Durch statistische Untersuchungen wurde nachgewiesen, dass bei Menschen, die an Krampfadern leiden, häufig eine allgemeine Schwäche des Bindegewebes vorliegt. Oft bestehen gleichzeitig Knick-, Senk- oder Plattfüße. Beim Auftreten der Krampfadern während der Schwangerschaft spielt die Abflussbehinderung im Bereich der Beckenvenen eine Rolle. Gleichzeitig wirken hormonelle Einflüsse mit. Nach der Geburt kommt es jedoch meist zu weitgehender Rückbildung.


Symptome, Beschwerden & Anzeichen

Bei größerer Ausdehnung der Krampfadern kann es nach längerer Belastung zu Schwere und Spannungsgefühl in den Unterschenkeln kommen.

Zu Beginn der Entwicklung von Krampfadern treten oft noch gar keine Symptome auf. Die Krampfadern fallen zwar auf, aber führen lediglich zu ästhetischen Problemen. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kann es jedoch zu solchen Symptomen wie schweren Beinen, Spannungsgefühlen in den Beinen, häufigen nächtlichen Wadenkrämpfen und allgemein müden Beinen kommen.

Im Verlauf dieser Gefäßerkrankung entsteht eine Erweiterung und vermehrte Schlängelung besonders der oberflächlichen Venen des Unter- und Oberschenkels, die die Haut bei starker Füllung deutlich vorwölben. Die Erkrankung kann einseitig, aber auch doppelseitig auftreten, und ihre Entwicklung kann sich über Jahre hinziehen.

In leichteren Fällen bestehen zunächst keine Beschwerden. Bei größerer Ausdehnung der Krampfadern kann es jedoch nach längerer Belastung zu Schwere und Spannungsgefühl in den Unterschenkeln kommen. Manche Patienten klagen auch über stechende Schmerzen, Jucken und Brennen im Bereich der befallenen Venen. Gelegentlich auftretende krampfartige Schmerzen gaben der Erkrankung den Namen.

Es gilt als sicher, dass die Krampfadern häufig von einer Schädigung der beschriebenen Venenklappen ausgehen, die durch hormonelle Störungen, Infektionskrankheiten und andere Allgemeinleiden des Körpers verursacht werden kann. Dabei kommt es zur erheblichen Verlangsamung des venösen Abflusses und bei schweren Veränderungen zur Stauung, die eine vermehrte Belastung der Venenwände nach sich zieht und sie allmählich ausweitet. Infolge der Abflussstörung wird auch der Abtransport des verbrauchten Blutes aus den kleineren Venen des Unterschenkels und Fußes gestört.

Beim Liegen oder bei Bewegung bessern sich diese Symptome jedoch, weil dann die Durchblutung der Venen wieder angeregt wird. Wärme führt allerdings zur Verschlimmerung der Beschwerden. Oft klagen die Betroffenen auch über quälenden Juckreiz an den Beinen. In Abhängigkeit von der Lebensweise und der genetischen Veranlagung kann die Venenschwäche bei einigen Patienten noch weiter voranschreiten.

So bilden sich bei länger anhaltendem Blutstau Ödeme in den Beinen aus, da die Gefäßwände durch die dauernden Belastungen immer durchlässiger werden. Beine und Füße schwellen an. Des Weiteren entstehen rötliche und juckende Hautveränderungen, die als Stauungsekzem bezeichnet werden. Die Haut kann bei älteren Patienten ausdünnen und so zu einer sogenannten Pergamenthaut führen, die öfter zu Verletzungen neigt.

Im schwersten Stadium bilden sich aufgrund mangelnder Sauerstoffversorgung des Gewebes offene Hautgeschwüre an den Beinen, die nur schwer ausheilen und das Risiko von Wundinfektionen birgt. Oft treten auch Venenentzündungen auf, die zur Thrombose und schließlich auch zu einer Lungenembolie führen können.

Verlauf

Die Störung wirkt sich bei stark entwickelten Krampfadern bis in die kleinsten Gefäße von Haut und Unterhaut aus. Meist ist der Bereich dicht über dem Knöchel betroffen. Die Haut wird durch Ansammlung von Stoffwechselschlacken in ihrer Ernährung gestört und verliert an Dicke und Elastizität, so dass schon durch geringfügige Einwirkungen Hautverletzungen entstehen. Aus kleinen Rissen kann sich dann durch Infektion leicht eine größere Wundfläche entwickeln, die oft sehr schmerzhaft ist. Der Volksmund spricht in solchen Fällen von „offenen Beinen“ und meint damit das durch die venöse Abflussstörung entstandene Unterschenkelgeschwür.

Neben der beschriebenen Bildung eines Unterschenkelgeschwürs kann die Venenerweiterung auch andere gefährlichere Krankheiten verursachen. In den geschädigten, gedehnten Wandbezirken der Venen, die von schlecht ernährtem Gewebe umgeben sind, entstehen leichte Entzündungsprozesse. Es handelt sich dabei um die sogenannten Venenentzündungen, die jedoch bisweilen auch an äußerlich unveränderten Venen auftreten. Bei einer derartigen Erkrankung findet man meist über der entzündeten Vene eine Hautrötung, die mit druckempfindlicher Schwellung einhergeht.

Daneben bestehen Schmerzen beim Anspannen der Muskulatur. Durch Eindringen von Bakterien in die Blutbahn kann es auch zum Auftreten von Fieber kommen.

Wenn der Betroffene sich nicht rechtzeitig in ärztliche Behandlung begibt, besteht die Gefahr, dass durch Blutgerinnung in der erkrankten Vene ein Venenverschluss, die sogenannte Thrombose, entsteht. Diese Krankheit macht meist eine längere Krankenhausbehandlung erforderlich.

In leichten Fällen von Krampfadern können durch ärztlich verordnete Kompressionsverbände sowie medikamentöse und krankengymnastische Behandlung die Beschwerden und Symptome beseitigt und ein Fortschreiten des Krankheitsprozesses verhindert werden. Auch das Tragen von Thrombosestrümpfen bzw. Gummistrümpfen kann Erleichterung bringen. In schweren und fortschreitenden Fällen entscheidet der Arzt darüber, ob eine Verödung der Krampfadern durch medizinische Mittel oder eine operative Entfernung in Frage kommt.

Vorbeugung

Als vorbeugende Maßnahmen sollten bei Bestehen von Krampfadern das Tragen von abschnürenden Strumpfhaltern, Socken und Hosen vermieden werden. Wichtig ist auch eine Verbesserung der Venenzirkulation durch zweckmäßige und gesunde Schuhe.

So ist zum Beispiel erwiesen, dass die Wadenmuskulatur durch das Tragen zu hoher Absätze stark kontrahiert ist und aus dem fehlenden Wechsel zwischen Spannung und Entspannung (Erschlaffung) eine Störung des venösen Abflusses entsteht. In ähnlicher Weise wirken zu enge und zu schmale Schuhe ungünstig auf die Venenzirkulation am Fuß.

Der Förderung des venösen Abflusses dienen all die Maßnahmen, die von seiten des Orthopäden zur Kräftigung des Haltungs- und Bewegungsapparates empfohlen werden, wie zum Beispiel Fußgymnastik, kühle Bäder, Barfußgehen usw. Daneben muss wie bei allen Durchblutungsstörungen auf eine geregelte Lebensweise geachtet werden. Missbrauch von Alkohol und Nikotin (Rauchen) wirken beim Vorliegen von Gefäßerkrankungen immer schädlich.

Symptome von Arterienverkalkung

Der Förderung des venösen Abflusses dienen all die Maßnahmen, die von seiten des Orthopäden zur Kräftigung des Haltungs- und Bewegungsapparates empfohlen werden, wie zum Beispiel Fußgymnastik, kühle Bäder, Barfußgehen usw.

Im Gegensatz zu den Venenerkrankungen kommt es bei den Erkrankungen der Arterien nicht zu einer Erweiterung, sondern meist zu einer Verengung des Gefäßdurchmessers. Bei ungünstigem Verlauf kann der arterielle Blutstrom fast völlig unterbrochen werden. Ursache für die Gefäßverengung sind häufig Entzündungsvorgänge wie beispielsweise Typhus und Fleckfieber. In anderen Fällen entstehen Gefäßwandschädigungen durch Ablagerung krankhafter Stoffwechselprodukte (Plaque). Solche Veränderungen findet man bei Arterienverkalkung (Arteriosklerose) und Gicht oder in seltenen Fällen bei Zuckerkrankheit (Diabetes).

Durch die Verminderung der Blutzufuhr entsteht im Versorgungsbereich des Gefäßes ein Mangel an Sauerstoff, der heftige Schmerzen auslösen kann. Ein typisches Zeichen gestörter arterieller Durchblutung des Beines ist das sogenannte intermittierende Hinken.

Der Betroffene beobachtet dabei, dass nach einer gewissen Anzahl von Schritten zunehmende Schmerzen in der Muskulatur der Unterschenkel auftreten, die sich so verstärken, dass er schließlich zum Stehenbleiben gezwungen ist.

Nach einer kurzen Ruhepause hat sich dann der Sauerstoffmangel aus dem geringen Angebot wieder ausgeglichen. Mancher Patient klagt auch über ständiges Kältegefühl der Füße und über das Gefühl von eingeschlafenen Füßen. Bei starker Verminderung der arteriellen Durchblutung entstehen schlecht heilende Wunden an den Zehen. Die Hauttemperatur ist bei Verengung von Arterien in deren Versorgungsgebiet meist deutlich herabgesetzt, da das arterielle Blut der Arme, Hände, Beine und Füße auch Wärme zuführt.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Gelegentliche Durchblutungsstörungen in den Extremitäten, wie zum Beispiel "eingeschlafenen Füße", brauchen, insbesondere dann, wenn sie auf eine Fehlhaltung des Körper zurückzuführen sind, keine ärztliche Behandlung. Kommt es aber öfters zu solchen Symptomen und treten noch andere Begleiterscheinungen wie schwere und geschwollene Beine, dicke Knöchel oder stechende Schmerzen in den Unterschenkeln hinzu, sollte zeitnah ein Arzt aufgesucht werden. Wird ein Venenleiden frühzeitig therapiert, können oft konservative Behandlungsmethoden ausreichen. Beginnende Krampfadern werden dann mit Stützstrümpfen, Kompressionsverbänden oder gymnastischen Übungen für die Venen behandelt.

Wird das beginnende Venenleiden nicht rechtzeitig adäquat behandelt, drohen schwere Komplikationen. Zum Beispiel kann sich ein Venengeschwür bilden. Außerdem steigt das Risiko für eine Thrombose, also einen Venenverschluss, der lebensgefährlich sein kann. Krampfadern sollten also nicht unterschätzt werden. Spätestens wenn sich druckempfindliche Schwellungen an den Venen bilden oder sich diese deutlich nach außen stülpen, muss ein Experte hinzugezogen werden, der gemeinsam mit dem Patienten entscheidet, ob die Krampfadern verödet oder operativ entfernt werden müssen.

Behandlung von Durchblutungsstörungen

Mit Hilfe von medizinischen Messungen der Pulsschwankungen an mehreren Stellen des Beines mit dem sogenannten Oszillographen oder Computertomographie lassen sich charakteristische Aufzeichnungen gewinnen, nach denen der Arzt die Stärke der arteriellen Durchblutung beurteilen kann. Veränderungen der venösen und arteriellen Gefäßbahnen können auch mit besonderen Verfahren der Röntgendiagnostik sichtbar gemacht und genau lokalisiert werden.

Durch eine Vielzahl von Medikamenten ist es möglich, bei arteriellen Durchblutungsstörungen das verengte Gefäß oder das in der Nachbarschaft liegende Begleitgefäß zu erweitern, so dass die Durchblutungsnot und damit der Sauerstoffmangel der Gewebe behoben wird. Die moderne Gefäßchirurgie beschäftigt sich schon seit langem mit der Entwicklung von Verfahren, die es ermöglichen, erkrankte Gefäßabschnitte durch Transplantationen oder durch Einfügen von Gefäßprothesen (Stents) zu ersetzen.

Alle diese Methoden zeigen, dass auch in Spätstadien einer behinderten arteriellen Durchblutung unsere Beine noch Möglichkeiten der Hilfe bestehen. Leider kann in manchen Fällen (z.B. bei Raucherbeinen) aber nur noch die Amputation und der Ersatz des Beines durch eine gut sitzende Prothese sein. Wichtiger für die Vielzahl der Menschen ist es aber, durch ihre gesunde Lebensweise, insbesondere durch eine geeignete Ernährung und durch regelmäßige Bewegung und Sport die Blutversorgung der Beine in Ordnung zu halten.

Nachsorge

Bei Durchblutungsstörungen und Krampfadern in den Beinen stehen dem Betroffenen in der Regel nur wenige Maßnahmen oder Möglichkeiten einer Nachsorge zur Verfügung. Dabei ist der Betroffene in erster Linie auf eine schnelle und vor allem auf eine frühzeitige Diagnose angewiesen, damit keine weiteren Komplikationen eintreten. Aus diesem Grund sollte schon bei den ersten Anzeichen für Durchblutungsstörungen und Krampfadern in den Beinen ein Arzt kontaktiert und eine Untersuchung durchgeführt werden.

Eine Selbstheilung kann bei dieser Krankheit nicht eintreten. Die Behandlung der Durchblutungsstörungen und Krampfadern in den Beinen richtet sich dabei in der Regel immer nach der genauen Grunderkrankung, sodass dabei auch keine allgemeine Prognose gegeben werden kann. In vielen Fällen müssen die Patienten dabei Medikamente einnehmen, sodass dabei auf eine richtige und vor allem auf eine regelmäßige Dosierung zu achten ist.

Weiterhin sollte bei diesen Beschwerden auf jeden Fall Übergewicht vermieden werden, wobei auch eine gesunde Lebensweise mit einer gesunden Ernährung sehr wichtig ist. Langes Stehen sollte bei Durchblutungsstörungen und Krampfadern in den Beinen ebenfalls vermieden werden. Ob es durch diese Krankheit zu einer verringerten Lebenserwartung kommt, kann dabei nicht universell vorhergesagt werden.

Aussicht & Prognose

Mit den Durchblutungsstörungen und Krampfadern in den Beinen kann der Patient bei einer Mitarbeit und einer medizinischen Behandlung eine gute Aussicht auf eine Heilung erreichen. Durch regelmäßige Bewegung und ausreichende sportliche Aktivitäten können die Durchblutungsstörungen gelindert werden. Vorhandene Krampfadern lassen sich behandeln und in einem Eingriff entfernen. Dieser Vorgang ist für eine gute Prognose voraussetzend. Anschließend sollte der Betroffene seinen Lebensstil verändern, damit es zu keiner Neubildung der Krampfadern kommt.

Ohne eine Behandlung nehmen die Beschwerden über einen längeren Zeitraum zu. Die Krampfadern vermehren sich und Schmerzen setzen ein. Dadurch ist es dem Betroffenen nicht möglich, sich im notwendigen Maß bewegen zu können. Neben einer mangelnden Bewegung fördern eine ungesunde Ernährung, Übergewicht, Kreislaufprobleme, Blutarmut und der Konsum von Nikotin die Durchblutungsstörungen. Die Prognose wird in diesen Fällen als ungünstig eingestuft.

In schweren Fällen bildet sich ein Thrombus. Löst sich dieser, droht dem Patienten ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall. Eine Heilungsaussicht ist gegeben, sobald der Patient bereit ist, seine Gewohnheiten nach der Entfernung der Krampfadern zu verändern.

Durch Maßnahmen wie Wechselduschen, Massagen oder gezielten Trainings der Beine kann der Betroffene die Durchblutung selbständig jederzeit anregen. Es besteht die Möglichkeit, eine Beschwerdefreiheit zu erreichen.


Das können Sie selbst tun

Jedes überflüssige Kilo übt Druck auf den Körper und damit auf die Beine aus. Die Umstellung auf eine ballaststoffreiche und fettarme Kost fördert die Blutzirkulation in den Venen und sorgt für Entlastung. Rauchen verengt die Blutgefäße und begünstigt somit die Bildung von Krampfadern. Es ist daher ratsam, das Rauchen aufzugeben.

Regelmäßige Bewegung wie Radfahren oder Wandern kräftigt die Beinmuskulatur. Eine spezielle Venengymnastik wie der Zehenstand oder das Wippen mit den Zehen fördert die Durchblutung. Es empfiehlt sich, die Beine hochzulegen, wann immer es möglich ist. Im Sitzen stehen die Beine nebeneinander im 90-Grad-Winkel. Übereinander geschlagene Beine hemmen dagegen den Blutfluss. Das Schuhwerk sollte bequem sein. Schuhe mit zu flachen Absätzen wirken sich genau wie zu hohe Absätze belastend auf die Beinmuskulatur aus.

Zur Krampfaderbehandlung eignen sich Kompressions- oder Stützstrümpfe. Sie üben Druck auf Gewebe und Venen auf und massieren es. Um nachts den Rückfluss des Blutes zu unterstützen, hilft es, das Bett am Fußende um 15 cm zu erhöhen, während das Kopfende gerade bleibt. Kneipp-Anwendungen mit Wechselduschen und Wassertreten trainieren die Elastizität der Venen. Pflanzliche Mittel wie Rosskastanie oder Weinlaub unterstützen den Prozess.

Abzuraten ist von Bürstenmassagen, da diese zu Besenreisern führen. Auf Sonnenbäder und heiße Vollbäder ist zu verzichten.

Quellen

  • Encke, A., Breddin, H. K.: Die venöse Thrombose. Prophylaxe und Therapie. Schattauer, Stuttgart 2000
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
  • Plewig, G. et al.: Braun-Falco's Dermatologie, Venerologie und Allergologie. Springer, Heidelberg 2012

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