Cayennepeffer

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 19. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der sehr scharfe Cayennepfeffer wird weltweit zum Würzen von Gerichten verwendet. Wer auf eine der kleinen pikanten Schoten beißt, verspürt ein starkes Brennen im Mund, das von manchen Menschen als unangenehm empfunden wird. Der Wirkstoff des Cayennepfeffers heilt noch zusätzlich diverse Krankheiten und wird auch präventiv eingesetzt.

Vorkommen & Anbau von Cayennepfeffer

Die Beeren, die im Volksmund Chili-Schoten genannt werden, schmecken leicht bitter, etwas rauchig und haben eine beißende Schärfe. Cayennepfeffer ist eine sehr alte Kulturpflanze.
Cayennepfeffer (Capsicum frutescens) wird auch Chili oder Spanischer Pfeffer genannt. Er gehört zu den Nachtschattengewächsen (Solanaceae). Der mehrjährige Halbstrauch wird einen halben bis einen Meter hoch. Seine wechselständig angeordneten Blätter haben eine ovale oder lanzettähnliche Form. Zur Blütezeit (Juni bis September) trägt der Strauch sternförmige weiße Blüten, die 5 bis 7-zählig wachsen. Danach bildet das Gewächs 2 cm lange, spitz-kegelige und nach oben gebogene Früchte mit glatter rot-glänzender Oberfläche.

Die Beeren, die im Volksmund Chili-Schoten genannt werden, schmecken leicht bitter, etwas rauchig und haben eine beißende Schärfe. Cayennepfeffer ist eine sehr alte Kulturpflanze. Der Strauch wurde schon um 7000 v. Chr. in Peru angebaut. Mit Christoph Kolumbus gelangte die Schote nach Spanien. Heute wird Cayennepfeffer weltweit in vielen Regionen mit tropischem und subtropischem Klima kultiviert. Der im Handel erhältliche Cayennepfeffer enthält außer der Chili-Sorte Cayenne noch andere Chili-Sorten.

Wirkung & Anwendung

Als Naturheilmittel kommen nur die reifen getrockneten Schoten, das Harzöl und der Dick-Saft des Strauchs zum Einsatz. Die Chili-Beere enthält Capsaicinoide, Carotinoide, Flavonoide, Öl und viel Vitamin C. Capsaicinoide sind die Substanzen, die der Schote den scharfen Geschmack verleihen. Wichtigster Vertreter dieser Wirkstoff-Gruppe ist das Capsaicin, das zu einem Prozent in der Schote enthalten ist. Um von seiner positiven Wirkung zu profitieren, muss der Nutzer es täglich oder wenigstens als mehrwöchige Kur zu sich nehmen.

Die uralte Arzneipflanze wird innerlich und äußerlich angewendet. Der Kranke konsumiert sie in Form von getrockneten Chili-Schoten zu den Mahlzeiten (oder darin verarbeitet) oder als Nahrungsergänzungsmittel in Kapsel-Form. Schon zwei Mal eine Kapsel täglich zu den Mahlzeiten eingenommen lindern Beschwerden und wirken präventiv gegen Krankheiten. Als Gurgel-Lösung hilft Cayennepfeffer bei Halsschmerzen. In äußerlicher Anwendung gibt es das Capsaicin in Salben, Cremes, medizinischen Pflastern und als medizinische Umschläge.

Der Wirkstoff wird von den meisten Anwendern gut vertragen. Bei einer Allergie gegen Paprika-Produkte sollten Capsaicin-Präparate jedoch nicht zum Einsatz kommen. Bei längerer Einnahme kann es bei Patienten mit Reizdarm oder Reizmagen zu Sucht ähnlichen Erscheinungen kommen. In richtiger Dosierung schadet der Wirkstoff auch Schwangeren nicht. Äußerlich angewandt, kann er bei Patienten mit sehr empfindlicher Haut zu starken Hautrötungen und anderen Haut-Irritationen führen.

Cayenne-Pfeffer-Präparate dürfen bei der äußeren Anwendung nicht in Augen und Nase geraten, da es sonst zu Augen-Brennen und zur Reizung der Nasenschleimhaut kommt. Außerdem dürfen sie unter keinen Umständen auf offene Wunden aufgetragen werden. Anwender von Cayennepfeffer-Produkten verzichten idealerweise auf eine zusätzliche Wärmebehandlung, da das Temperaturempfinden bei längerer Einnahme von Capsaicin verändert ist. Medikamente werden am besten zeitversetzt zu Chili-Produkten eingenommen.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Das im Cayennepfeffer enthaltene Capsaicin hat viele gesundheitsfördernde Eigenschaften. Es steigert die Hautdurchblutung und beugt so Durchblutungsstörungen vor. Außerdem beseitigt der Wirkstoff Muskelverspannungen an Schultern, Nacken, Armen und an der Wirbelsäule. Trägt der Patient das Capsaicin-Produkt an der beeinträchtigten Stelle auf, rötet sie sich und wird so warm, dass die Verspannungen bald gelockert sind.

Außerdem hilft der Wirkstoff bei leichten Nervenschmerzen. Hexenschuss wird deshalb häufig mit einem Capsaicin Wärme-Pflaster kuriert. Zusammen mit Tonerde, Senföl und Wasser ist Capsaicin Bestandteil von Munari-Packungen, die der Heilung von Schmerzen und Verspannungen am Bewegungsapparat (Rheuma, Arthrose, Beschwerden nach Sportunfällen) dienen. Innerlich angewandt, fördert Cayennepfeffer die Verdauung und lindert Koliken. Indem er die Durchblutung der Magenschleimhaut verbessert, schützt er den Magen und wirkt Gastritis vorbeugend.

Er verbessert die Leber-Gesundheit, da er das Entstehen von Fibrosen und damit von Leberzirrhose und Leberkrebs verhindern hilft. Bei bestehender Vernarbung des Leber-Gewebes hemmt Chili das Voranschreiten der Fibrose. Die verbesserten Leberwerte bewirken eine Senkung des Cholesterinspiegels. Auch bei der Heilung und Prävention von Diabetes leistet die kleine scharfe Schote gute Dienste: Sie senkt den morgendlichen Blutzuckerspiegel und reduziert zugleich die Insulinausschüttung.

Regelmäßig konsumiert, verringert sie die Insulinresistenz der Zellen. Außerdem ist die Blut verdünnende Wirkung des Cayennepfeffers durch klinische Studien nachgewiesen. Dadurch können Embolien, Herzinfarkte und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vermieden werden. Da Capsaicin ein starkes Antioxidans ist, stärkt es das Immunsystem. Es verhindert Infektionen und Pilzerkrankungen und heilt chronische Entzündungen. Klinische Studien beweisen sogar seine Wirksamkeit bei der Krebsbehandlung: Der Wirkstoff aktiviert das Selbstmordprogramm der krankhaft veränderten Zellen.

Auch zur Gewichtsreduktion eignet sich die kleine südamerikanische Schote. Nimmt der Diät-Willige noch zusätzlich Capsaicin zu sich, kommt es zu einer vorübergehenden Steigerung der Körpertemperatur, die den Energieverbrauch des Körpers stark erhöht. Außerdem sorgt der Chili-Wirkstoff für den Abbau überflüssigen Körperfetts und reduziert darüber hinaus das Hungergefühl und die Lust auf Süßes und Fettes.

Auch das seelische Befinden beeinflusst die vielseitige rote Schote: Das beim Verzehr der Schoten im Mund hervorgerufene Brennen führt zur Ausschüttung von Endorphinen, die die Stimmung des Anwenders verbessern. Capsaicin fördert sogar die männliche Potenz. Durch die verstärkte Durchblutung der Geschlechtsorgane wird Impotenz vorgebeugt und bestehende Potenzschwäche behandelt.

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