Brennnessel
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 5. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Brennnessel oder früher auch Brennessel ist ein anspruchsloses Gewächs, das auf der ganzen Welt beheimatet ist. Sie gilt auch als Multitalent der Natur und kann in der Medizin für viele gesundheitliche Zwecke hervorragend eingesetzt werden.
Vorkommen & Anbau von Brennnessel
Es gibt über 45 verschiedene Arten von Brennnesseln. Die Pflanze wird bis zu drei Meter hoch und wächst auf Wiesen, zwischen Steinen oder an Mauerrändern sowohl an sonnigen, als auch an schattigen Plätzen. Der unverzweigte Stängel und die Blätter sind mit Brenn- und Borstenhaaren übersät. Die Blätter der Brennnessel sind herzförmig, am Rand gezähnt, tiefgrün und werden bis zu acht Zentimeter lang. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis Oktober, die Blütenblätter sind weiß und winzig klein.
Wirkung & Anwendung
In der Homöopathie können alle Pflanzenteile der Brennnessel verwendet werden. Zur äußerlichen Anwendung wird mit der frischen Pflanze über die erkrankten Stellen gestrichen oder ein Umschlag daraus gemacht. Brennnesseln können mit Salz zerstoßen und als Wundauflage bei Geschwüren oder als Badezusatz verwendet werden. Häufiger wird die Brennnessel jedoch innerlich angewandt, dazu können Blätter, Stängel und Wurzeln verwendet werden. Die Brennnesselblätter können getrocknet und als Tee zubereitet werden, wofür auch frische Blätter geeignet sind.
Getrocknetes Brennnesselkraut ist sehr gut haltbar und kann für Vorratslagerung hergestellt werden. Alternativ dazu kann mit Brennnesseln auch eine Tinktur oder Brennnesselgeist angesetzt werden. Die Wurzeln der Pflanze können geschnitten und gemeinsam mit dem Kraut verwendet oder ebenfalls getrocknet und aufbewahrt werden. Durch Ansetzen der Brennnessel in starkem Weinessig erhält man Brennnesselessig, der gut für die äußerliche Anwendung geeignet ist.
Bedeutung für die Gesundheit
Brennnesselblätter und -kraut wirken harntreibend und entzündungshemmend und werden häufig bei rheumatischen Beschwerden und Arthrose eingesetzt. Diese Anwendung erfolgt ebenso bei Gicht und Hexenschuss.
Dank ihrer blutreinigenden Wirkung können Brennnesseln die Harnsäure im Körper senken und diese Leiden verringern. Die Eigenschaften der Brennnessel wirken gegen Geschwüre im ganzen Körper, bei Magen- und Darmbeschwerden leistet diese Pflanze wertvolle Dienste. Auch bei Entzündungen der ableitenden Harnwege, Hämorrhoiden und Gelbsucht bringt die Brennnessel Linderung. Hier ist besonders die Verwendung der Wurzel angezeigt. Zudem wirkt die Brennnessel gefäßerweiternd, blutdrucksenkend, blutbildend, durchblutungsfördernd und senkt den Blutzuckerspiegel. Sie wirkt vorbeugend gegen diverse Krankheiten, sollte jedoch nicht bei Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödemen) verwendet werden.
Die Brennnessel wirkt entschlackend und entwässernd und wird gerne im Frühjahr zu einer Entschlackungskur verwendet. Durch die harntreibende und verdauungsfördernde Wirkung werden Giftstoffe ausgeschieden, der Stoffwechsel wird angeregt und der Körper innerlich gereinigt. Der Saft der Brennnessel wirkt der Frühjahrsmüdigkeit entgegen.
Zur Hautreinigung werden Gesicht und Dekolleté mit Brennnesselaufguss gewaschen und nach Belieben mit Brennnesselgeist geklärt; fettige Haut und Mitesser werden dadurch verhindert. Innerlich und äußerlich angewandt, sorgt die Brennnessel im ganzen Körper für Reinigung und Gesundheit.