Blutdruckmessgerät

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 12. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Ein Blutdruckmessgerät dient zur Ermittlung der Blutdruckwerte. Dabei werden der obere sowie der untere arterielle Druck angezeigt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Blutdruckmessgerät?

Die Messung erfolgt äußerlich entweder am Handgelenk oder am Oberarm. Dabei gibt das Gerät den systolischen (oberen) und den diastolischen (unteren) Druck an.

Mediziner bezeichnen ein Blutdruckmessgerät auch als Sphygmomanometer oder Blutdruckmesser. Gemeint ist damit ein Gerät zum Messen der Blutdruckwerte. Die Messung erfolgt äußerlich entweder am Handgelenk oder am Oberarm. Dabei gibt das Gerät den systolischen (oberen) und den diastolischen (unteren) Druck an. Mithilfe eines Blutdruckmessgerätes ist es möglich, den Druck eines Blutgefäßes festzustellen. Bei dem Blutdruck handelt es sich um den Druck, der in den Arterien herrscht.

Bei jedem Herzschlag entstehen Schwankungen zwischen dem diastolischen Druck, also dem Minimalwert, und dem systolischen Druck, dem Maximalwert. Entwickler der indirekten Blutdruckmessung war 1896 der italienische Arzt Scipione Riva-Rocci (1867-1937), dessen Methode noch in der heutigen Zeit die Bezeichnung Riva-Rocci (RR) trägt.

In früheren Zeiten wurden Blutdruckmessgeräte mit Quecksilber gefüllt. Dieses stieg im Rahmen einer Säule auf, wenn die Manschette des Geräts aufgepumpt wurde. So wurde der Blutdruck angezeigt. Davon abgeleitet ist die Maßeinheit Millimeter Quecksilbersäule (mmHg).

Formen, Arten & Typen

Bei Blutdruckmessgeräten gilt es, zwischen traditionellen und digitalen Geräten zu unterscheiden. Beim klassischen Messgerät legt der Anwender eine dazugehörige Manschette um seinen Oberarm, unmittelbar über dem Ellenbogen. Alternativ ist aber auch eine Messung am Oberschenkel, oberhalb des Knies, möglich.

Durch Pumpen steigert der Anwender den Manschettendruck so lange, bis er den vermutlichen systolischen Wert erreicht. Anschließend wird der Druck wieder langsam abgelassen, was zu Verwirbelungsgeräuschen führt, die auch als Korotkoff-Geräusche bekannt sind. Auf diese Weise lassen sich vom Arzt durch den Einsatz eines Stethoskops der diastolische und systolische arterielle Druckwert feststellen.

In der heutigen Zeit kommen in der Regel moderne digitale Blutdruckmessgeräte zum Einsatz. Diese Geräte werden um den Oberarm oder das innere Handgelenk angelegt und sind leicht zu bedienen. Manschette und Messgerät bilden eine Einheit.

Das Messen findet entweder halbautomatisch oder vollautomatisch statt. Bei der halbautomatischen Messung wird die Manschette vom Anwender aufgepumpt, während bei der vollautomatischen Messung das Aufpumpen durch das Messgerät erfolgt. Durch ein automatisches Blutdruckmessgerät ist eine selbstständige Kontrolle des Blutdrucks leichter durch den Patienten durchzuführen.

Hat der Anwender das Blutdruckmessgerät angelegt, drückt er einen Knopf, mit dem er die Messung startet. Durch eine Batterie wird die Manschette automatisch aufgepumpt. Beim Ablassen der Luft kann ein Sensor Blutdruck und Herzfrequenz registrieren. Bei komplexeren Blutdruckmessgeräten ist es sogar möglich, Herzrhythmusstörungen festzustellen.

Eine weitere Form des Blutdruckmessgeräts stellt das invasive Messgerät dar, welches zur intraarteriellen Blutdruckmessung dient. Diese Geräte werden in erster Linie von der Intensivmedizin genutzt. Auf diese Weise ist ein automatisches Monitoring des Blutdrucks möglich.

Aufbau & Funktionsweise

Ein manuelles Blutdruckmessgerät setzt sich aus einer Manschette zusammen, die über einen Gummi-Pumpball verfügt, der zu ihrem Aufblasen dient. Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist das Manometer. Durch dieses wird der aktuelle Blutdruck angezeigt. Die Blutdruckmanschette legt der Anwender um seinen Oberarm und pumpt sie mithilfe des Gummiballs auf. Über ein Ventil kann die Luft allmählich aus der Manschette abgelassen werden. Auf dem Manometer liest der Benutzer den jeweiligen Druck ab. Mit einem manuellen Blutdruckmessgerät ist das Ablesen nur am Oberarm möglich.

Im Unterschied dazu kann bei einem vollautomatischen Messgerät nicht nur eine Messung am Oberarm, sondern auch am Handgelenk erfolgen. Allerdings sind Handgelenk-Blutdruckmessgeräte ungenauer. Aus diesem Grund werden sie in erster Linie für den Hausgebrauch eingesetzt. So lassen sich diese Geräte kostengünstig erwerben. Die Funktionsprinzipien von Handgelenk- und Oberarm-Blutdruckmessgeräten sind nahezu identisch.

Normalerweise findet das Messen oszillatorisch statt. So bestimmt das Gerät die Blutdruckwerte durch Schwingungen. Diese gibt die Wand des Blutgefäßes an die Manschette weiter.

Im Rahmen einer vollautomatischen Blutdruckmessung reicht es aus, die Blutdruckmanschette richtig anzubringen. Alles andere wird dann automatisch vom Messgerät übernommen. Außerdem verfügen die meisten vollautomatischen Blutdruckmessgeräte über einen Messwertspeicher. Mit dessen Hilfe können die zuletzt vorgenommenen Messungen abgespeichert werden.


Medizinischer & gesundheitlicher Nutzen

Ein Blutdruckmessgerät hat einen hohen medizinischen Nutzen. So ist es überaus wichtig, zu hohen Blutdruck rechtzeitig zu erkennen. Durch Bluthochdruck besteht ein erhöhtes Risiko, einen lebensbedrohlichen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.

Obwohl jeder dritte Erwachsene im Laufe seines Lebens unter Bluthochdruck zu leiden hat, bekommen nur die wenigsten etwas davon mit. Durch eine regelmäßige Blutdruckmessung ist es jedoch möglich, diese Gefahr frühzeitig zu erkennen und eine entsprechende Behandlung vorzunehmen.

Ein eigenes Blutdruckmessgerät für den Hausgebrauch bietet zudem den Vorteil, nicht wegen jeder Messung einen Arzt oder eine Apotheke aufsuchen zu müssen. Zudem ist der Patient jederzeit über seine Blutdruckwerte informiert.

Als normal gelten die Blutdruckwerte, wenn der systolische Druck 140 mmHg nicht übersteigt und der diastolische Druck sich unterhalb von 90 mmHg befindet. Bei Werten von mehr als 140/90 mmHg ist von einem zu hohen Blutdruck die Rede.

Zu niedrig wird der Blutdruck eingestuft, wenn der Wert weniger als 100 mmHg beträgt. Der diastolische Wert liegt dabei bei weniger als 60 bis 65 mmHg. Der ideale Blutdruckwert wird mit 120/80 mmHg angegeben, ist aber auch von der Konstitution des jeweiligen Menschen abhängig.

Um eine möglichst präzise Blutdruckmessung zu gewährleisten, darf der Patient während des Messvorgangs nicht reden und muss still sitzen. Des Weiteren sollte das Blutdruckmessgerät genau nach den Vorschriften des Herstellers angelegt werden.

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