Birke

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 24. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Birke ist ein sommergrüner Baum oder Strauch der Nordhalbkugel, der von Europa über Asien bis nach Amerika hinein verbreitet ist. Sowohl die Birkenblätter als auch die Rinde und der Saft des Gewächses enthalten medizinisch wirksame Inhaltsstoffe, zu denen zum Beispiel die entzündungshemmenden Flavonoide und die harntreibenden sowie schleimlösenden Saponine gehören. Die medizinischen Eigenschaften haben den einzelnen Bestandteilen von Birkenarten wie der Sandbirke zu ihrer traditionellen Verwendung in der Volksmedizin verholfen und geben ihnen bei der naturheilpraktischen Behandlung von Erkrankungen wie Wassersucht, Rheuma oder Gicht bis heute wichtige Bedeutung.

Vorkommen & Anbau der Birke

Alle Birkenarten sind sommergrüne Bäume oder Sträucher. Sie wachsen mit einzelnen, manchmal aber auch mehreren Stämmen und erreichen dabei Wuchshöhen von bis zu 30 Metern.

Birken sind eine Gattung der Birkengewächse. Alle Birkenarten sind sommergrüne Bäume oder Sträucher. Sie wachsen mit einzelnen, manchmal aber auch mehreren Stämmen und erreichen dabei Wuchshöhen von bis zu 30 Metern. Ihr Holz ist eher weich und nimmt in der Maserung die Farben Schwarz, Hellbraun und Weiß an. Die Blütenstände der Birke werden auch Kätzchen genannt. Die Fruchtstände sind ledrig geschuppt und stehen aufrecht oder hängen.

Birken wachsen vor allem auf der Nordhalbkugel der Erde. Dort kommen sie von Europa über Nordamerika bis Japan vor. Ihr Holz findet häufig als Brennholz Verwendung, da die ätherischen Öle der Rinde bei Brennvorgängen die Funktion eines Katalysators erfüllen. Zusätzlich enthalten viele Kosmetika, aber auch Haarkuren Bestandteile der Birke.

Wirkungsweise & Verwendung

Die Blätter vieler Birkenarten enthalten viele Flavonoide, die mit einer gefäß- und magenschützenden Wirkung verbunden werden. Flavonoide sind erwiesenermaßen antiallergisch, antiviral und antioxidativ. Sie aktivieren bestimmte Zellen des Immunsystems und sind aus diesem Grund entzündungshemmend. Vermutlich besitzen Flavonoide sogar krebsvorsorgende Eigenschaften, wie aktuelle Laboruntersuchungen erstmals in den Raum gestellt haben.

Neben Flavonoiden enthalten Birkenblätter außerdem relativ hohe Mengen an Saponinen, die ebenso entzündungshemmend und zusätzlich harntreibend sowie schleimlösend wirken. Neben diesen reinigenden Funktionen binden Saponine das Cholesterin und unterstützen außerdem den Magen-Darm-Trakt. Neben Saponinen und Flavonoiden sind Vitamin C, ätherische Öle und Gerbstoffe wichtige Bestandteile des Birkenlaubs. Während die ätherischen Öle gegen Entzündungen im Rachenraum und Magenkrämpfe helfen, hemmen die Gerbstoffe der Blätter Blutungen und verdichten das Gewebe mit einer Schutzschicht.

Wie die Flavonoide wirken auch sie zusätzlich entzündlichen Vorgängen entgegen. In der Rinde der Birke sitzen wiederum Phytosterine und Terpene, die mit cholesterinhemmenden sowie durchblutungs- und ausscheidungsfördernden Eigenschaften verbunden werden. Das im Stamm enthaltene Betulin wirkt somit erwiesenermaßen krebsvorbeugend. Birkensaft wird meist aus der Rinde gezogen und findet häufig in Form von Tinkturen oder Ölen Einsatz.

Die Blätter und Blattknospen der Birke werden wiederum meist zu Pulverpräparaten verarbeitet oder als Ganzes verzehrt. Tee lässt sich aus allen Bestandteilen des Gewächses kochen und ist daher eines der mit beliebtesten Birkenprodukte. Die Blattknospen des Gewächses werden im März gesammelt. Die Erntezeit für Birkenblätter liegt zwischen Mai und Juni. Birkensaft zapft man dagegen vor allem zwischen März und Mai.

Der Stamm wird dabei angezapft, sodass der Saft abfließen kann. Gerade der Saft eignet sich wegen seiner reinigenden Wirkung auch zur Behandlung von offenen Wunden, Hautausschlägen oder Schuppen. Zu diesem Zweck wurden früher zum Beispiel auch Birkenbäder genommen. Die Haarwäsche mit Birkenwasser galt damals als Vorbeugemaßnahme gegen Erscheinungen, wie Haarausfall.

Bedeutung für Gesundheit, Vorbeugung & Behandlung

In der Volksmedizin findet die Birke wegen ihrer medizinisch wirksamen Inhaltsstoffe seit mehreren Jahrhunderten Verwendung. Vor allem die medizinische Anwendung der Sandbirke hat eine lange Tradition, da ihre Inhaltsstoffe besonders blutreinigend und harntreibend wirken und so gegen Rheuma, Gicht und Wassersucht Einsatz finden können. Auch die Nieren profitieren von der Einnahme aller Birkenbestandteile, da die harntreibende Wirkung für sie einen reinigenden Effekt bedingt.

Birken wirken aber auch schweißtreibend und lösen bei akuten Erkrankungen heilsames Fieber aus. In diesem Zusammenhang finden die Knospen des Gewächses vor allem bei Atemwegserkrankungen Anwendung. Ein Haupteinsatzbereich des beliebten Birkentees aus aufgekochten, frischen Birkenblättern ist bis heute das Gebiet der entzündlichen Prozesse. Sowohl bei Blasenentzündungen, als auch Nierenentzündungen und entzündlichen Vorgängen im Magen-Darm-Trakt wirkt das Heißgetränk. Zusätzlich kann es gegen Husten und Beschwerden des Verdauungssystems Einsatz finden. Vor allem Birkentee können Anwender zu wenig Aufwand selbst zubereiten, indem sie Blätter der Birke sammeln und zwei Esslöffel davon in einem Liter heißen Wasser zehn Minuten lang ziehen lassen.

Der erkaltete Tee lässt sich gegen Hautausschläge oder schlecht heilende Wunden auch in Form einer Kompresse verwenden. Die Birke kann damit gegen akute Beschwerden Einsatz finden. Vor allem die Flavonoide und das Betulin der Birkenrinde können wegen ihrer krebshemmenden Eigenschaften aber auch vorbeugende Funktionen erfüllen. Sowohl äußere, als auch innere Erkrankungen lassen sich so mit dem Gewächs behandeln. Mit Risiken und Nebenwirkungen müssen Anwender in der Regel nicht rechnen.

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