Biofeedback

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 18. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Unter der Rubrik der alternativen medizinischen Anwendungen, die sich nicht auf eine Verordnung von Medikamenten stützen, werden immer wieder neue Möglichkeiten entdeckt. Zu diesen recht wirkungsvollen Verfahren gehört das Biofeedback.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Biofeedback?

Die Grundlage des Biofeedback stellen die zunächst unbewusst und unwillkürlich ablaufenden physiologischen Prozesse dar. Beispielsweise kann durch das Aufbringen von Elektroden, die Leistung der Muskeln gemessen werden.

Hinter der Bezeichnung Biofeedback verbirgt sich eine angewandte Methodik, welche auf der Erkennung und der Ausnutzung der Zusammenhänge zwischen physiologischen Mechanismen und verschiedenen Krankheiten basiert. Die lebensnotwendigen Prozesse, welche im Körper auf natürlich Art und Weise gesteuert werden, können genutzt werden, um das Wohlbefinden und die Gesundheit des Menschen zu beeinflussen.

Der Wortteil Feedback bedeutet eine Rückmeldung von körpereigenen Vorgängen, welche durch verschiedene medizinisch-technische Erfassungsvarianten unterstützt wird. Im Mittelpunkt des Biofeedback steht ein spezielles Verhaltenstraining, welches auf der gezielten Einflussnahme auf verschiedene biologische Funktionen des Körpers umgesetzt wird.

Funktion, Wirkung & Ziele

Die Grundlage des Biofeedback stellen die zunächst unbewusst und unwillkürlich ablaufenden physiologischen Prozesse dar. Diese werden beim Biofeedback in Form der Aktivität der einzelnen Gehirnareale, des Pulses und der Temperatur der Haut, der Atemleistung, der Schwankungen des Blutdruckes und der elektrischen Leitfähigkeit der Hautoberfläche technisch gemessen.

So kann beispielsweise die Leistung der Muskeln durch das Aufbringen von Elektroden beim Biofeedback bestimmt werden. In Folge dieser Messungen ist es möglich, diese Abläufe willentlich zu beeinflussen. Durch ganz spezifische Trainingsabläufe ist der Mensch durch das Biofeedback in der Lage, auf diese zunächst als nicht willkürlich steuerbaren biologischen Vorgänge einzuwirken.

Das würde bedeuten, dass rein mit dem Trainieren der eigenen Selbstkonzentration und der Unterstützung durch medizinische Geräte ein Bluthochdruck durch eigene geistige Kräfte gesenkt werden könnte. Fachlich gesehen, kommt es beim Biofeedback darauf an, Einfluss auf die Einheit von Gehirn und Physis zu nehmen. Dies trägt dazu bei, dass Menschen gesünder leben und sich wohler fühlen.

Das Biofeedback wird angewendet, wenn es darum geht, auf gesundheitliche Beschwerden wie Migräne- und Spannungskopfschmerzen sowie Störungen der Durchblutung positiv einzuwirken. Weiterhin kommt das Biofeedback als wissenschaftlich belegte Methode bei der nicht medikamentösen Behandlung von psychosomatischen Krankheiten, bei der Regulierung des zu hohen Blutdrucks und bei chronisch auftretenden Schmerzen erfolgreich zum Einsatz. Auch in der Psychiatrie und Neurologie ist das Biofeedback als therapeutische Unterstützung von Angst- und Panikzuständen anerkannt.

Viele Patientinnen und Patienten sind mit dem Biofeedback vielleicht schon unbewusst in Kontakt gekommen, wenn es darum geht, durch ganz spezielle Atemtechniken zu einer Entspannung und einer Reduzierung von Schmerzen zu gelangen.

Beim Biofeedback kommt es nicht nur darauf an, die gesundheitliche Verfassung zu verbessern. Ein weiteres Ziel des Biofeedback ist die Erlangung der Fähigkeit, den eigenen Körper wesentlich empfindsamer wahrzunehmen und somit auf dessen Bedürfnisse eingehen zu können. Dieses eigentlich natürliche Verhalten haben die meisten Menschen verloren, sodass sich Krankheiten einstellen. Einen engen Bezug hat das Biofeedback zum Autogenen Training und zur Progressiven Muskelentspannung.

Das Biofeedback wird schon seit einigen Jahren in zahlreichen Rehabilitations- und Kureinrichtungen sowie in Kliniken angeboten, welche sich auf die alternativen Heilverfahren stützen. Gerade bei psychischen und psychosomatischen Erkrankungen können mit dem Biofeedback auf eine sanfte und ganz individuelle Art und Weise dauerhafte Heilungserfolge erzielt werden. Dies bezieht sich nicht nur auf Schmerzen, sondern auch auf ein manifestiertes Suchtverhalten sondern auch auf Depressionen und das Burnout-Syndrom, Schlafstörungen, Epilepsie, Nervosität und Lähmungen.


Risiken & Gefahren

Das Biofeedback ist kaum durch Risiken, Nebenwirkungen oder Komplikationen gekennzeichnet. Nicht bei allen Erkrankungen kann das Biofeedback jedoch gefahrlos angewendet werden. Dies betrifft insbesondere psychische Erkrankungen, welche auf einer sogenannten Störung der Persönlichkeit beruhen.

Darüber hinaus sind auch die technischen Geräte, welche für die erforderlichen Körpermessungen beim Biofeedback sowie die angewandten Trainingsmethoden vollkommen risikolos und erzeugen keinerlei Überempfindlichkeiten oder Unverträglichkeiten. Auf Medikamente wird beim Biofeedback komplett verzichtet. Sind Arzneistoffe erforderlich, so bestehen keine Einwände, wenn diese auf einer ärztlich verordneten Rezeptur basieren.

Werden die vorliegenden Beschwerden durch die alternative Behandlungsmethode des Biofeedback nicht gelindert oder verschlechtert sich der gesundheitliche Zustand, sollte ein Facharzt aufgesucht werden.

Quellen

  • Bierbach, E.: Naturheilpraxis Heute. Urban & Fischer bei Elsevier, München 2013
  • Kraft, K., et al.: Lehrbuch Naturheilverfahren. Hippokrates, Stuttgart 2010
  • Morschitzky, H.: Somatoforme Störungen – Diagnostik, Konzepte und Therapie bei Körpersymptomen ohne Organbefund. Springer, Wien 2007

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