Betäubungsmittel

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 28. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Betäubungsmittel (BtM) sind Mittel, die ursprünglich der Betäubung von Schmerzen beim Menschen dienen sollen. Jedoch gehören auch Drogen zur Gruppe der Betäubungsmittel. Das daraus resultierende Betäubungsmittelgesetz regelt die Verwendung von verschreibungspflichtigen medizinischen Betäubungsmitteln, als auch die illegale Benutzung von sucht- und rauschinduzierten Substanzen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Betäubungsmittel?

Betäubungsmittel (BtM) sind Mittel, die ursprünglich der Betäubung von Schmerzen beim Menschen dienen sollen. Jedoch gehören auch Rauschmittel wie Cannabis zur Gruppe der Betäubungsmittel.

Hinter der Bezeichnung BtM oder ausgeschrieben Betäubungsmittel verbergen sich Substanzen, die in verschiedene Kategorien eingeteilt werden. Das Unterscheidungskriterium der jeweiligen Klassifizierungen basiert auf dem sogenannten Missbrauchspotential, der Verschreibungspflicht und deren Wirksamkeit.

Betäubungsmittel enthalten Substanzen, die aus Methadon, Levamethadon, Codein, Kokain, Heroin, Morphin und anderen suchterzeugenden Zusätzen bestehen. In diesem Zusammenhang geht es einesteils um Mittel, die keinen medizinischen Nutzwert besitzen. Eine andere Gruppe der Betäubungsmittel ist andererseits therapeutisch wertvoll, wobei wiederum einige Betäubungsmittel physisch oder psychisch abhängig machen.

Anwendung, Wirkung & Gebrauch

Eine Vielzahl von Betäubungsmitteln ist aus der Therapie und Krankheitsbegleitung zur Linderung der Symptome nicht mehr wegzudenken. Die meisten Patientinnen und Patienten kennen die Betäubungsmittel aus deren Anwendung zur Reduzierung oder zur Beseitigung von Schmerzen.

Eine mehr oder weniger große Konzentration an Betäubungssubstanzen beinhalten beispielsweise verschiedene Schmerzmedikamente, welche unter der Bezeichnung Analgetika zusammengefasst werden. Weiterhin sind Betäubungsmittel in der Medizin auch wichtig, um eine örtliche Betäubung für entsprechende operative Eingriffe und Untersuchungen oder eine Narkose durchführen zu können.

Sehr wichtig sind Betäubungsmittel darüber hinaus in der Palliativmedizin, in der Sterbehilfe geworden. Die Betäubungsmittel ermöglichen unheilbar kranken Menschen ein menschenwürdiges Sterben ohne Schmerzen und in einem leichten Dämmerzustand. Durch die entspannende Wirkung der Betäubungsmittel wird zudem der Sterbevorgang erleichtert.

Diese Wirkung der Betäubungsmittel wird außerdem in der Psychiatrie genutzt, um Personen mit unterschiedlichen psychischen Erkrankungen zu sedieren, ruhig zu stellen. In diesem Zusammenhang sind einige Betäubungsmittel in verschreibungspflichtigen Arzneimitteln vorhanden. Diese werden als Schlafmittel eingesetzt und können unter ärztlicher Kontrolle meist vorübergehend eingenommen werden.

Pflanzliche, natürliche & pharmazeutische Betäubungsmittel

Im Laufe der Jahre sind viele Arten von Betäubungsmitteln entwickelt worden, die sowohl synthetischen als auch natürlichen Ursprungs sind. Innerhalb der Betäubungsmittel gibt es die Stimulantien, zu denen Kokain, Crack und verschiedene Amphetamine gehören.

Weiterhin werden die Sedative verordnet. Diese basieren auf Barbituraten, Heroin und Benzodiazepinen. Die Halluzinogene unter den Betäubungsmitteln sind LSD und Cannabis. Heroin, Kokain und einige betäubende Alkaloide sowie Morphin werden aus Extracten spezieller Pflanzenbestandteile gewonnen. Bekannt sind hierbei die Kokapflanze und der Marihuanastrauch bzw. Hanf. Eine besondere Mohnpflanze enthält Morphin. Morphin ist ein sehr starkes Derivat des Opiums und gehört zu den bekanntesten und ältesten Betäubungsmitteln. Opiate oder Opioide können auch synthetisch erzeugt werden.

Im Gegensatz dazu ist die moderne Pharmaindustrie in der Lage, Betäubungsmittel künstlich herzustellen. Eine zentrale Bedeutung nehmen unter diesen Betäubungsmitteln die medizinisch relevanten Amphetamine und Psychodysleptika oder Halluzinogene ein. Neben den synthetischen Betäubungsmitteln werden in der Medizin außerdem die halbsynthetischen Substanzen eingesetzt. LSD und Heroin sind einige Wirkstoffe aus diesem Betäubungsmittelkreis.

Bestimmte Betäubungsmittel, die beispielsweise aus der Tollkirsche gewonnen werden, spielen in der alternativen Medizin und der Homöopathie eine wichtige Rolle und werden in unterschiedlichen Verdünnungsstufen verwendet. Es geht hierbei um die sogenannten Alkaloide, welche auch in anderen volkstümlich als "Giftpflanzen" bezeichneten Gewächsen enthalten sind.

Andere in der Homöopathie als verschreibungspflichtig geltende Betäubungsmittel sind Schlangengifte. Diese werden bis zu einer Potenz von D3 nur auf Rezept ausgegeben. Ein in der homöopathischen Praxis bewährtes Betäubungsmittel ist Cannabis, welches auch in Form von Hanfsalbe angewandt werden kann.

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Risiken & Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen und Risiken der Betäubungsmittel ergeben sich aus den chemischen Inhaltstoffen und können bei unsachgemäßer Dosierung ganz erheblich sein. Rauschartige Zustände oder Gefühle entstehen durch die Beeinträchtigung des Zentralen Nervensystems.

Darüber hinaus können körperliche Unverträglichkeiten wie Magenbeschwerden oder Nervosität auftreten. Mundtrockenheit, Schwindel und Stuhlverstopfung werden ebenfalls beobachtet. Ein besonderes Risiko der Einnahme von Betäubungsmitteln ist das Suchtpotential, was zu einer permanenten Steigerung der Medikamentenaufnahme führt. Der Körper gewöhnt sich daran und verlangt nach immer mehr Substanz.

In einigen Fällen treten bei Betäubungsmittel Lähmungen des Atemsystems auf, falls eine Überdosierung erfolgt ist. Halluzinationen, Schlafstörungen und chronischer Missbrauch können ebenfalls durch Betäubungsmittel ausgelöst werden.

Betäubungsmittel erhöhen außerdem das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden und es kommt zu Schwankungen des Blutdrucks. In der Regel steigt der Blutdruck an. Die auftretenden Nebenwirkungen sind immer abhängig von der Art und der Dosierung des Betäubungsmittels.

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