Bauchnabel

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 1. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Unter dem Bauchnabel ist eine rundliche Vertiefung zu verstehen, welche nach Abtrennung der Nabelschnur auf der Vorderseite des Bauches zurückbleibt. Beim Menschen kann der Nabel dabei in unterschiedlichen Erscheinungsformen zutage treten. Gleichzeitig stellt der Bauchnabel auch eine Angriffsfläche für ein breites Spektrum an Erkrankungen dar, die umgehend behandelt werden sollten.

Inhaltsverzeichnis

Was ist der Bauchnabel?

Ein flacher Bauch und ein wohlgeformter Bauchnabel sind Schönheitsideale unserer Zeit. Sport und eine gesunde Ernährung können einen straffen Bauch bis in das hohe Alter gewährleisten.

Der Bauchnabel, welcher in der Fachsprache auch als Umbilicus bezeichnet wird, stellt eine rundliche, in der Mitte der Vorderseite des Bauches liegende Einkerbung dar, die nach der Geburt bei allen Plazentatieren sichtbar wird.

Der Entstehung des Bauchnabels liegt die Nabelschnur zugrunde, die während einer Schwangerschaft lebensnotwendige Stoffe zwischen der Blutzirkulation der Schwangeren und dem heranwachsenden Organismus austauscht. Nach der Entbindung wird die Nabelschnur beseitigt, sodass sich der Bauchnabel verschließt und vernarbt.

Auch wenn er ab diesem Zeitpunkt nicht mehr an lebenswichtigen Funktionen des menschlichen Organismus beteiligt ist, kann der Bauchnabel im Rahmen zahlreicher Erkrankungen erneut in den Vordergrund treten.

Anatomie & Aufbau

Ein Bauchnabel besteht aus einer Ansammlung subkutanen Narbengewebes, über dem eine sogenannte Papille angelegt ist. Diese stellt eine warzenförmige Ausstülpung auf der Haut dar und lässt den eigentlichen Nabelschnurrest entstehen.

Zudem wird die Papille von einem sogenannten Nabelring umgeben. Der Bauchnabel kann dabei in vielen verschiedenen Erscheinungsformen zutage treten. Diese sind von unterschiedlichen Kriterien abhängig, zu denen unter anderem die genetischen Umstände, die körperliche Belastbarkeit, der Umgang sowie die Pflege des Nabels und auch die Bauchmuskalturbeschaffenheit zählen.

Im Allgemeinen wird beim Bauchnabel jedoch zwischen zwei grundlegenden Formen differenziert. So kann der Bauchnabel konkav nach innen gekehrt oder konvex nach außen ausgerichtet sein. Dabei ist beim Menschen häufiger die nach innen gestülpte Variante vorzufinden. Bei sehr übergewichtigen Personen kann der Bauchnabel auch in einer Art Schlitz in der Mitte des Bauches erscheinen.

Funktion & Aufgaben

Dem Bauchnabel werden im Alltag des Menschen keine bestimmten Aufgaben zugeschrieben. Allerdings ist er während einer Schwangerschaft an lebenswichtigen Funktionen beteiligt.

So ist der Bauchnabel der Ansatzpunkt der Nabelschnur, über welche das Ungeborene im Mutterleib mit dem Mutterkuchen, der sogenannten Plazenta, verbunden ist. Über die Nabelschnur wird nun ein Austausch lebenswichtiger Stoffe zwischen dem Ungeborenen und der Blutzirkulation der Mutter ermöglicht. Bei diesen Stoffen handelt es sich um lebenswichtige Nährstoffe sowie Sauerstoff.

Außerdem werden über die Nabelschnur Abbauprodukte des Stoffwechsels wie beispielsweise Kohlendioxid entsorgt. Nach der Geburt kommt es anschließend zur Durchtrennung der Nabelschnur. Dies geschieht nach Beendigung des Pulsierens des Bluts innerhalb der Schnur, zu dem es meist circa 5 Minuten nach der Entbindung kommt.

Der Bauchnabel stellt daraufhin eine Art Narbe in der Mitte des Bauches dar, welche nach endgültigem Abfall der Nabelschnurreste etwa 3 bis 10 Tage nach der Geburt entsteht.

Krankheiten, Beschwerden & Störungen

Im Bereich des Bauchnabels können einige Erkrankungen auftreten. So kann es beispielsweise zur Ausbildung von Nabelanomalien kommen, die primäre Störungen des Bauchnabels beschreiben.

Hierzu zählt beispielsweise der Amnionnabel, bei dem sich nach Abtrennung der Nabelschnur ein Hautdefekt entwickelt. Dieser geht auf die Tatsache zurück, dass sich die Amnionhülle auf die Bauchhaut ausdehnt. Eine andere Anomalie stellt der Fleischnabel dar. Dabei breitet sich die Bauchhaut auf die Nabelschnur aus und lässt nach Nabelschnurabfall einen stumpfförmigen Bauchnabel zurück.

Auch Nabelblutungen, die jedoch keine weiteren Komplikationen mit sich führen, sind kurz nach der Geburt bei Säuglingen möglich. Eine weitere Erkrankung im Bereich des Bauchnabels ist der sogenannte Nabelbruch, welcher auch als Herba umbilicalis bezeichnet wird und vorwiegend bei Neugeborenen vorkommt. Der Nabelbruch beschreibt einen Eingeweidebruch, bei dem das Peritoneum ausgestülpt wird. So kommt es zum Austreten der Bruchschwellung, welches von starken Schmerzen und Druckempfindungen begleitet werden kann.

Zusätzliche Komplikationen können dabei ein Ileus sowie ein Absterben von Darmgewebe sein. Während ein Nabelbruch überwiegend bei Neugeborenen auftritt, können auch Erwachsene davon betroffen sein. Hierbei sind es vor allem Frauen um die 50, die durch Fettleibigkeit, Schwangerschaften oder körperliche Belastung besonders gefährdet sind.


Quellen

  • Grillparzer, M.: Körperwissen. Gräfe und Unzer, München 2007
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
  • Klinke, R. & Silbernagl, S.: Lehrbuch der Physiologie. Thieme, Stuttgart 2005

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