Augenkrankheiten - wenn die Augen leiden

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 1. Dezember 2017
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Menschen leidet an ihnen, Angst davor haben allerdings auf jeden Fall die meisten. Denn wer will schon ein eingeschränktes Augenlicht haben oder es im schlimmsten Fall sogar ganz verlieren? Doch das Wissen über die Erkrankungen beschränkt sich meistens allerhöchstens auf Allgemeinplätze. Aus diesem Grund ist es das Anliegen des vorliegenden Artikels, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen und darüber zu informieren, welche Krankheiten und Sehfehler es überhaupt gibt. Welche Symptome weisen sie auf, wie verlaufen sie? Gegen welche von ihnen kann man überhaupt vorgehen, und gegen welche nicht? Neben den Krankheiten geht der Artikel auf die weit verbreiteten Sehschwächen wie der Kurz- und Weitsichtigkeit und andere Sehstörungen wie etwa die Farbenblindheit ein.

Inhaltsverzeichnis

Kurz- und Weitsichtigkeit

Schematische Darstellung zur Anatomie des Auges mit Kurz- & Weitsichtigkeit und nach der Behandlung. Klicken, um zu vergrößern.

Fangen wir mit den weniger schwerwiegenden Beeinträchtigungen des Auges an. Auch Sehfehler können im Alltag für verschiedene Beschwerden sorgen. Als erstes wäre hier die Kurz- oder Weitsichtigkeit zu nennen. Eine Myopie oder Hyperopie kann an sich noch keine Blindheit verursachen und ist daher erst einmal gelassen zu sehen. Da die Schwierigkeit beim Erkennen von fernen bzw. nahen Objekten – je nach Form der Fehlsichtigkeit – durchaus Auswirkungen auf den Alltag haben kann, sollte man entsprechend Hilfsmittel zu Rate ziehen, die je nach Ausprägung der Schwäche regulierend auf die alltäglichen Anforderungen wirken.

Lange Zeit galt etwa die Brille als unmodisch, doch mittlerweile sind diese Zeiten zu Recht vorbei. Stattdessen verstehen viele Menschen die Sehhilfe durchaus als schickes Accessoire. Fachgeschäfte bieten eine große Auswahl an unterschiedlichen Brillengestellen und können zudem mit einer individuellen Beratung weiterhelfen. Passend zur aktuellen Mode kommen hier auch immer neue Modelle auf den Markt. Wer sich trotzdem nicht mit einer Brille abfinden mag, kann alternativ natürlich nach wie vor zu Kontaktlinsen greifen oder sich gar die Augen lasern lassen.

Grundsätzlich ist hier ein halbwegs regelmäßiger Besuch beim Facharzt natürlich von Nöten, um die Fortentwicklung der Sehschwäche zu beobachten und im Falle des Falles entsprechende Gegenmaßnahmen treffen zu können.

Farbenblindheit

Ähnlich wie bei der Kurz- und Weitsichtigkeit handelt es sich hierbei nicht um eine Krankheit, sondern um eine Sehstörung, wie der Name schon sagt. Es gibt dabei genau genommen allerdings nicht nur farbenblinde Menschen, sondern auch solche, die lediglich eine Schwäche in der Farbwahrnehmung haben. Dabei haben Farbenblinde natürlich eine durchaus immense Beeinträchtigung ihres Alltags hinzunehmen.

Viel häufiger als die eigentliche Farbenblindheit ist eigentlich die Rot-Grün-Schwäche, die je nach Angaben zwischen fünf und neun Prozent der männlichen deutschen Bevölkerung betrifft. Dabei ist lediglich die Wahrnehmung der beiden Farbtöne schwierig, weil die Stäbchen für die Wahrnehmung der entsprechenden Farben fehlen. Übrigens ist die Rot-Grüne-Schwäche bei Männern viel häufiger vorhanden als bei Frauen. Das liegt daran, dass die entsprechenden Gene für die Farbwahrnehmung auf dem X-Chromosom liegen, von dem Frauen bekanntlich zwei besitzen, während Männer nur ein einziges haben.

Eine echte Farbenblindheit bedeutet allerdings, gar keine Farben wahrnehmen zu können und die Umwelt nur in verschiedenen Grauschattierungen wahrzunehmen. Auf diese Weise kann zum Beispiel die Teilnahme am Verkehr erheblich erschwert werden. Bis auf eine Gentherapie, die noch nicht ausreichend erforscht wurde, gibt es übrigens nach wie vor keine Heilmethode.

Entzündungen des Auges

Als Augenentzündung wird eine entzündliche Reaktion im Bereich der Augen des Menschen bezeichnet.

Augenentzündungen treten relativ häufig auf und haben die unterschiedlichsten Ursachen. Selbst wenn wir es kaum registrieren: Das Auge ist den ganzen Tag damit beschäftigt, sich gegen Umweltreize aller Art und Krankheitserreger zu wehren. Oftmals sind Entzündungen im Auge nichts anderes als Reaktionen auf Bakterien und Viren durch das Immunsystem. Dabei ist natürlich zu berücksichtigen, dass Umwelteinflüsse wie zum Beispiel Rauch, Zugluft oder helles Sonnenlicht es dem Auge nicht unbedingt leichter machen, sich zu schützen.

Symptome von Augenentzündungen

Obwohl es recht unterschiedliche Entzündungen im Auge gibt, ähneln sich die Symptome doch recht häufig. Ihnen allen gemein ist, dass sie äußerst lästig sind und sowohl schmerzhaft und behindernd sein können – klar, denn sie behindern ja einen nicht unwichtigen Teil der eigenen Wahrnehmung. Typische Symptome können zum Beispiel sein:

Die Bindehautentzündung

Die Bindehautentzündung ist die häufigste Erkrankung der Bindehaut am Auge und sollte von einem Augenarzt untersucht und behandelt werden.

Freilich gibt es verschiedene, durch die Komplexität des Auges bedingte Entzündungen, die an verschiedenen Stellen auftreten können. Zu den klassischen Entzündungen, die am Auge auftreten können, zählt die Bindehautentzündung, auch als Konjunktivitis bekannt. Neben den bereits benannten Faktoren kann auch durchaus eine Allergie die Bindehautentzündung hervorrufen.

Was aber ist eine Bindehaut überhaupt? Bei der Bindehaut handelt es sich letztlich um eine Schleimhaut, die im vorderen Augenabschnitt beheimatet ist und sich somit in der Augenhöhle empfindet. Sie wird übrigens nicht nur bei augenärztlichen Untersuchen betrachtet, sondern bei klinischen Untersuchungen im Allgemeinen. Dadurch, dass sie sowohl relativ dünn als auch gut durchblutet und unpigmentiert ist, kann man durch sie relativ leicht Veränderungen im Blut feststellen. Beim komplexen Aufbau des Auges kommt ihr eine besondere Aufgabe zuteil: Sie ist unter anderem deshalb sehr wichtig, weil sie die Tränenflüssigkeit über die Hornhaut verteilt.

Ist die Bindehaut entzündet, hat man oft das Gefühl, dass sich ein Sandkorn im Auge befinden würde. Man empfindet es also so, als hätte man einen Fremdkörper im Auge, auch wenn dies rein objektiv betrachtet natürlich gar nicht der Fall ist.

Es gibt allerdings verschiedene Arten von Bindehautentzündungen, zwischen denen man unterscheiden muss. Es gibt beispielsweise die allergische, bakterielle und virale Bindehautentzündung, aber auch die unspezifische Bindehautentzündung. Wir zeigen hier kurz die unterschiedlichen Symptome auf.

Symptome der allergischen Bindehautentzündung

Plötzliche und unerwartete Tränen sowie stark juckende Augen dominieren die Symptome der allergischen Bindehautentzündung. Durch das Anschwellen der Augenlider können diese als Folgeerscheinung auch leicht herabhängen.

Symptome der bakteriellen Bindehautentzündung

Besonders unangenehm ist neben den üblichen Folgen einer Bindehautentzündung in der bakteriellen Variante die Tatsache, dass eine starke Schleimbildung in den Augenwinkeln erfolgt. Besonders am Morgen sind die Augen regelmäßig verklebt. Dabei ist das Problem, dass bakterielle Bindehautentzündungen häufig beidäugig vorkommen, da sie ansteckend sind.

Symptome der viralen Bindehautentzündung

Die viralen Bindehautentzündungen treten oft nicht alleine auf, sondern sind häufig eine Folge der durch den Virus übertragenen Krankheiten. Bei Grippe, Masern und Windpocken etwa gehen die Erreger dann auf die Bindehaut über und peinigen somit die ohnehin Erkrankten noch zusätzlich.

Diagnose und Behandlung

Eine Bindehautentzündung wird in aller Regel augenärztlich diagnostiziert. Er betrachtet das Auge mit einer sogenannten Spaltlampe und klappt das Augenlid um, um das Innere der Augenlider betrachten zu können. Um die Ursachen und damit auch die richtige Behandlungsmethode für die Entzündung festzustellen, kann ein Abstrich nötig sein.

Je nachdem wird der Augenarzt dann beispielsweise ein entsprechendes Antibiotikum verschreiben oder eine Augensalbe. Auch bestimmte Augentropfen sind denkbar, wobei manche Bindehautentzündungen auch von alleine heilen. Da man dies aber als Laie nie genau wissen kann und die Bindehautentzündung potenziell ansteckend wirken kann, sollte man unbedingt den Experten aufsuchen.

Die Hornhautentzündung (Keratitis)

Auch bei der Hornhautentzündung, die fachsprachlich Keratitis heißt, gibt es verschiedene Varianten. Erneut gibt es eine bakterielle und virale Keratitis sowie eine, die durch Pilze verursacht wird. Besonders anfällig ist die Hornhaut dann, wenn sie bereits vorher geschädigt wurde. Eine gesunde Hornhaut ist nämlich in der Regel relativ stabil und verfügt über eine entsprechende Abwehr. Besonders gefährlich ist an der Hornhautentzündung, dass die damit verbundene Infektion sich auf andere, umliegende Teile des Auges ausbreiten und auch diese schädigen kann. Aus diesem Grunde kann es bei einer nicht therapierten Hornhautentzündung unter Umständen zu schwerwiegenden Folgen kommen.

Zu den häufigsten Ursachen für die Erkrankung an einer Hornhautentzündung zählt das zu lange Tragen von Kontaktlinsen – oder der Fall, dass diese nicht gereinigt sind. Allerdings kommt es stark auf die Art der Kontaktlinsen an. Die Symptome sind ganz ähnlich wie bei den Bindehautentzündungen: Schmerzen, gerötete und verklebte Augen sowie eine Sehschwäche zählen zu den Symptomen.

Auch hier sollte man den Warnzeichen der Symptome folgen und einen Augenarzt aufsuchen. Eine möglichst schnelle Behandlung ist geradezu unabdingbar. Die Diagnoseverfahren laufen dabei sehr ähnlich ab wie bei der Bindehautentzündung: Zunächst muss der Arzt Bescheid über die Ursache der Entzündung wissen. Auch die Art und Weise, wie die Entzündung medikamentiert wird, ist durchaus ähnlich.

Allerdings kann bei der Hornhautentzündung durchaus eine Operation notwendig werden, zum Beispiel dann, wenn es sich um die durch Pilze ausgelöste Variante handelt und die tieferliegenden Schichten der Hornhaut bereits befallen sind. Gerade aus diesem Grund sollte man sich frühzeitig in Behandlung begeben. Wenn dies der Fall ist, lässt sich die Hornhautentzündung in aller Regel verhältnismäßig schnell kurieren.

Der Grüne Star – das Glaukom

Infogramm zur Anatomie und Aufbau des Auges bei Grünem Star. Bild anklicken, um zu vergrößern.

Der Grüne Star ist der Sammelbegriff für eine ganze Reihe von Augenerkrankungen, die bei den meisten Erkrankten erst ab dem Lebensalter von 40 Jahren auftreten (sofern sie nicht angeboren sind) und können im schlimmsten Fall zur völligen Erblindung führen. Genau wie bei den bisher vorgestellten Augenkrankheiten ist es hier also wichtig, rechtzeitig zu handeln.

Wie aber entsteht ein Glaukom überhaupt? In der Regel geht die Entstehung des Glaukoms mit einem erhöhten Druck im Augapfel einher. Dieser entsteht, wenn mehr Kammerwasser in der vorderen Augenkammer ist (der Bereich in dem sich die Augenlinse befindet), als über das Abflusssystem des Auges abgeleitet werden kann. Dadurch wird das Kammerwasser im Auge nicht oft genug ausgetauscht. Das Kammerwasser ist deshalb so wichtig, weil es als Nährstoffversorger für die Linse und die Hornhaut agiert, die beide keine eigenen Blutgefäße haben und aus diesem Grunde auf das Kammerwasser als Nährstoffversorger angewiesen sind. Zudem dient das Kammerwasser als optisches Medium. Staut es sich also und kann nicht mehr vernünftig ausgetauscht werden, steigt der Druck im Auge.

Das Problem, das durch den erhöhten Druck verursacht wird, ist dabei nicht zu unterschätzen. Denn die Versorgung mit Blut und damit auch mit dringend benötigten Nährstoffen kommt dabei im Auge zu kurz. Das führt zu typischen Einschränkungen im Sichtfeld. Nimmt man diese wahr, sollte man sie mit dem notwendigen Ernst betrachten und unbedingt mit einem Besuch beim Fachmann reagieren.

Erschreckenderweise gehört der Grüne Star nämlich nach wie vor zu den häufigsten Erblindungsursachen. Leider bemerken zwei Drittel der Betroffenen viel zu spät, dass sie erkrankt sind. Insgesamt sind es immerhin 800.000 Menschen, die durchschnittlich an einem Glaukom leiden.

Symptome beim Grünen Star

Deshalb ist es auch so wichtig, die Symptome des Grünen Stars zu kennen, um darauf reagieren zu können. Wie schon gesagt, sind Verengungen des Gesichtsfeldes sehr häufig. Diese Verengung geschieht regelmäßig auf eine bogenförmige Art, die Grund zur Alarmierung geben sollte. Auch andere Verschlechterungen des Sehens sind denkbar, so etwa ein Verlust von Sehschärfe und Kontrast. Sollte der erhöhte Augendruck schon länger bestehen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ein Ödem im Auge zu Lichtbrechungen führt, die als farbige Ringe oder Höfe zu sehen sind, wenn man in hellere Lichtquellen blickt.

Allgemeine Symptome sind zum Beispiel im Falle eines Glaukomanfalls starke Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen bis hin zu Herzrhythmusstörungen und Kollaps.

Behandlung bei Grünem Star

Auf jeden Fall muss der Grüne Star ärztlich behandelt werden. Das kann je nachdem sowohl mit Medikamenten als auch mit operativen Maßnahmen erfolgen. Es kommt dabei ganz auf die Glaukomform und die Ursachen hinter der Erkrankung an, welche Maßnahmen zum Erfolg führen können.

Skotom – Ausfall des Gesichtsfeldes

Gesichtsfeldausfälle können einseitig vorliegen oder beide Augen betreffen. Außerdem gibt es Gesichtsfeldausfälle, die das Sehvermögen im Nahbereich einschränken und solche, die die Fernsicht tangieren.

Eine ebenfalls äußerst unerfreuliche Variante der Augenerkrankung ist das Erleiden eines sogenannten Skotoms. Dieses Wort bezeichnet das Phänomen, wenn die Sehkraft in einem bestimmten Bereich des Gesichtsfeldes schlechter wird oder womöglich sogar ganz ausfällt. Bemerkenswert ist dabei, dass dies sowohl im mittleren Sichtbereich als auch in den Randbereichen auftreten kann. Dabei ist es so, dass der Ausfall subjektiv zu bemerken ist. Im schlimmsten Fall kann sich die Verminderung der Sehkraft sogar bis zu einer partiellen Blindheit auswirken.

Für diesen Ausfall bzw. die Verminderung können verschiedene Faktoren verantwortlich sein. Schwierig ist es, die Ursachen einwandfrei zu lokalisieren. Denn für die Verminderung können sowohl Erkrankungen in jedem erdenklichen Abschnitt der Sehbahn selbst verantwortlich sein, aber auch andere Krankheiten kämen als Auslöser in Frage.

Dabei gibt es eine Unterscheidung zwischen verschiedenen Formen, die wir hier in aller Kürze vorstellen möchten:

  • Relatives Skotom: Der Seheindruck ist undeutlich, schemenhaft und eine klare Erkennung fällt schwer.
  • Absolutes Skotom: Vollständiger Verlust der Fähigkeit, im Bereich des Skotoms noch etwas zu sehen.
  • Verzerrung: Die Objekte im entsprechenden Bereich werden nur noch verzerrt wahrgenommen.
  • Homonymer Gesichtsfeldausfall: Halbseitiger Gesichtsfeldausfall auf der gleichen Seite auf beiden Augen. Es gibt auch einen heteronymen Gesichtsfeldausfall, bei dem die Seiten unterschiedlich sind.
  • Hemianopsie: Halbseitiger Gesichtsfeldausfall

Eine fachärztliche Untersuchung des Phänomens ist vor allem dann notwendig, wenn das Skotom einige Voraussetzungen erfüllt. Sollten zum Beispiel Begleiterscheinungen wie Erbrechen, Übelkeit, Sprachstörungen oder Orientierungslosigkeit auftreten, Lichtblitze, ein Flackern oder ähnliche Symptome hinzukommen, sollte man unbedingt ärztliche Hilfe aufsuchen.

Altersbedingte Makuladegeneration

Schematische Darstellung zur Anatomie des Auges und zum Unterschied zwischen gesundem Auge und Makuladegeneration. Klicken, um zu vergrößern.

Die Makuladegeneration, also die Degeneration der Netzhaut im hinteren Bereich des Auges, ist eine Erkrankung, die allgemein auftreten kann, aber vor allem und weitaus am häufigsten bei älteren Menschen in Erscheinung tritt. Im allgemeinen Verlauf der Krankheit kommt es zu einem zunehmenden Sehverlust im zentralen Gesichtsfeld, während das periphere Gesichtsfeld unbeeinträchtigt bleibt.

Die Zahlen, was die Betroffenen angeht, sind durchaus erwähnenswert: Insgesamt sind in Deutschland rund drei Millionen Menschen von der altersbedingten Makuladegeneration betroffen. Es handelt sich hierbei folglich um die häufigste Erblindungsursache überhaupt. Dabei gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Arten der altersbedingten Makuladegeneration: Einerseits die trockene Variante und andererseits die feuchte.

Kommen wir zunächst zur trockenen, die auch die weitaus häufigere Variante ist. Der Abbau der Sehfähigkeit durch den Ausfall von Sehzellen erfolgt hier Schritt für Schritt. Am Anfang ist die Sehfähigkeit nur relativ wenig eingeschränkt, allerdings machen sich die Einschränkungen im Laufe der Zeit immer stärker bemerkbar.

Die feuchte Variante hingegen entwickelt sich meistens aus der trockenen, verläuft aber deutlich schneller. Zudem ist sie irreversibel und sorgt für einen dauerhaften Sehverlust, der schwieriger aufzuhalten ist als der bei der trockenen Makuladegeneration.

Eine grundsätzliche Heilung der Krankheit gibt es leider bis heute nicht. Allerdings ist es möglich, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen oder zu stoppen. Auch hier gilt, dass eine frühe Diagnose der einzige Weg ist, um für eine weitgehende Erhaltung der Sehfähigkeit sorgen zu können. Dass sich Menschen, die das fünfundfünfzigste Lebensjahr vollendet haben, regelmäßig beim Augenarzt checken lassen, ist dabei eine hilfreiche Methode, um Schlimmeres zu verhindern.

Die Netzhautablösung bzw. Ablation retinae

Schematische Darstellung zur Anatomie und Aufbau des Auges mit Netzhautablösung. Klicken, um zu vergrößern.

Bei der nicht ungefährlichen Netzhautablösung löst sich die Netzhaut von der Aderhaut, die darunterliegt, ab. Die Netzhautablösung ist deshalb ein Notfall, weil sie in dem Moment, wo sie abgelöst wird, nicht mehr wie bisher durch die Aderhaut mit den notwendigen Nährstoffen versorgt wird. Das Problem: Die Lichtsinneszellen bleiben unversorgt und sterben daher in kürzester Zeit ab, wenn sie nicht mehr versorgt werden. Netz- und Aderhaut sind nämlich nicht miteinander verwachsen, sondern ruhen nur aufgrund physikalischer Kräfte aufeinander.

Aus diesem Grund ist es wichtig, die Symptome schnellstmöglich zu registrieren und entsprechend zu reagieren. Lichtblitze am Rande des Gesichtsfeldes, das Wahrnehmen von schwarzen Punkten im Gesichtsfeld (sogenannter Rußregen) oder ein teilweiser Ausfall der Sicht sollten unbedingt untersucht werden.

Fazit

Eine der wenigen Gemeinsamkeiten der vorgestellten Krankheiten und Phänomene ist, dass eine Untersuchung durch einen fachkundigen Augenarzt fast immer die sicherste Methode ist, um nachhaltige Schäden des Auges vorzubeugen oder wenigstens die notwendigen Maßnahmen zu treffen, um eventuelle Folgen abzumildern.

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