Arteria submentalis

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 24. Januar 2022
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Arteria submentalis ist eine kleine Arterie, die von der Gesichtsschlagader ausgeht. Die Arteria submentalis versorgt die Gesichtsmuskulatur mit Blut und ist durch die Verbindung mit größeren Arterien, die ins Gehirn münden, für die Hirnfunktion mitverantwortlich.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Arteria submentalis?

Die Arteria submentalis durchblutet den Unterkiefer.
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Arterien sind generell lebenswichtige Blutgefäße, durch die das Blut in die Organe fließt.

Unter Arteria submentalis versteht man einen Ast der Gesichtsschlagader (Arteria facialis), welcher in die Arteria carotis externa (äußere Halsschlagader) mündet.

Die Arteria submentalis (Unterkinnarterie) liegt nahe beim Unterkieferknochen und sorgt für dessen Durchblutung und Funktion.

Diese Arterie ist im Körper bei jedem Menschen natürlich vorhanden und entsteht nicht durch Gefäßneubildungen infolge einer bestimmten Krankheit.



Anatomie & Aufbau

Da die Arteria submentalis kein eigenständiges Organ oder Blutgefäß, sondern nur ein Teil einer größeren Arterie (Arteria facialis) ist, muss bei der Suche nach der anatomischen Definition auf die Ursprungsarterie hingewiesen werden. Die Arteria submentalis ist am Unterkieferknochen gelegen. Der Unterkieferknochen ist ein Teil des Schädelknochens.

Die Arteria submentalis hat zwei Äste (Ramus superficalis und Ramus profundus), durch die sie sich verzweigt. Die Wand einer Arterie besteht aus drei Schichten. Die innere Schicht ist die Tunica intima, welche aus Endothel (eine bestimmte Art von flachen Zellen), sowie aus Bindegewebe besteht. Die äußere Schicht besteht aus Bindegewebe. Zwischen beiden liegt die mittlere Schicht aus Muskulatur. Eine elastische Membran sorgt noch für die Biegsamkeit der Arterie. Die Arteria facialis ist in schräger Richtung aufwärts zum Gehirn mit der äußeren Halsschlagader verbunden, die wiederum in die Hirnarterie mündet.

Funktion & Aufgaben

Die Arteria submentalis durchblutet den Unterkiefer und trägt damit zur Funktion der Kaumuskeln, und damit zum ersten Schritt der Nahrungsaufnahme und zur Verdauung bei. Der Unterkiefer ist der Teil des Kiefers, der sich beim Kauen durch das Zusammenspiel der vier Kaumuskeln bewegt. Arterien sind Blutgefäße, welche die Organe durch die Blutzufuhr mit Sauerstoff versorgen und somit am Leben erhalten.

Bei jedem Herzschlag gelangt das Blut über die Arterien in die Organe und Gewebe. Durch die Arterien werden Organe auch mit umliegenden Muskeln und Nerven verbunden, bzw. gemeinsam mit Sauerstoff versorgt. Arterien (Schlagadern) führen das Blut vom Herzen weg, um die Funktion des Herz-Kreislauf-Systems zu gewährleisten. Da die Arteria submentalis auch zu den Hirnarterien führt, sorgt die Arteria submentalis insofern auch für die Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Gehirns. Auch bei der Immunabwehr spielen Arterien eine tragende Rolle, da die Antikörper-Zellen, welche die Krankheitserreger unschädlich machen, über den Blutweg transportiert werden.

Giftstoffe, die durch die Atemluft oder durch die Nahrung aufgenommen werden, werden durch den Transport vom entsprechenden Organ zur Leber entsorgt. Auch die heilenden Stoffe von Nahrung und Medikamenten werden über die Arterien in den Körper aufgenommen. Ein gesunder und gleichmäßiger arterieller Druck sorgt für eine ausreichende Geschwindigkeit beim Blutfluss. An diesem Prozess sind alle Arterien, und somit auch ihre Äste beteiligt.


Krankheiten

Auch hier müssen die Erkrankungen erwähnt werden, die generell von einer Schädigung einer Arterie ausgehen, da die Funktion der Arteria submentalis sich nicht von der Funktion anderer Arterien unterscheidet. Wie bei jeder Arterie besteht auch bei der Arteria submentalis im Laufe des Lebens das Risiko der Verkalkung.

Ebenso können in dieser auch Thrombosen entstehen. Ist die Arteria submentalis verkalkt, kann auch die Halsschlagader (Karotis) verkalkt sein. Werden Blutgerinnsel (Thrombosen) nicht behandelt, können diese, wie bei jeder anderen Arterie auch, einen Blutgefäßverschluss verursachen. Dieser kann je nach Schwere des Ausfalls der umliegenden Nerven zu leichten Sensibilitätsstörungen bis hin zu Lähmungserscheinungen der Gesichtsmuskulatur oder zu Schlaganfällen führen. Schlaganfälle wiederum können bleibende Hirnschäden, Bewegungseinschränkungen oder sogar den Tod verursachen. Durch Gefäßschädigungen im Gehirn können auch bestimmte Formen der Demenz auftreten. Über die Arterien können auch Zellen von metastasierenden Krebsarten in andere Organe transportiert werden.

Es gelten die gleichen Risikofaktoren für die Verengung wie für andere Arterien auch, wie Rauchen, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes oder das Alter. Auch können die genannten Erkrankungen Schäden an den Blutgefäßen zur Folge haben. Bei einer Thrombose können durch die Entzündung der Arterienwand Schmerzen und Risse in der betroffenen Körperregion auftreten. Manchmal können auch Medikamente die Ursache für Arterienverkalkung sein. Generell können Verengungen großer Arterien (z. B. der Halsschlagader) im Ultraschall festgestellt werden.

Gesunde Ernährung und ein genügendes Maß an Bewegung können den Gefäßverengungen vorbeugen. Die optimale Einstellung des Bluthochdrucks und der Blutzuckerwerte bei Diabetes sind für den Schutz der Arterien von großer Bedeutung. Manchmal sind auch Blutverdünnungsmittel notwendig, um die Verklumpung des Blutes und somit die Bildung von Thrombosen in den Arterien zu verhindern. Sind bereits Verengungen aufgetreten, können diese normalerweise nicht mehr rückgängig gemacht werden und bessern sich auch nicht von selbst.

In manchen Fällen wird als Übergangslösung ein Stent in das verengte Blutgefäß zu seiner Erweiterung eingesetzt. Das Fortschreiten des Alterungsprozesses und eine Einschätzung zur restlichen Lebenserwartung eines Menschen kann man an der Beschaffenheit seiner Blutgefäße erkennen.

Quellen

  • Schiebler T., Schmidt W., Zilles, K.: Anatomie. Steinkopff-Verlag, Heidelberg 2007
  • Schmidt, R., et al.: Physiologie des Menschen. Springer, Heidelberg 2010
  • Wolff, H.-P., Weihrauch, T.R. (Hrsg.): Internistische Therapie. Urban & Fischer, München 2012

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