Artemether

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bei Artemether handelt es sich um ein sogenanntes Chemotherapeutikum, welches in Deutschland nur für die Behandlung der speziellen Malaria tropica verschrieben und in der Apotheke als Riamet® verkauft wird. Es wird im Vergleich zu anderen Medikamenten dieser Art in Deutschland nur selten verschrieben und eignet sich auch für die Selbstbehandlung.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Artemether?

Bei Artemether handelt es sich um ein sogenanntes Chemotherapeutikum, welches in Deutschland nur für die Behandlung der speziellen Malaria tropica verschrieben und in der Apotheke als Riamet® verkauft wird.

Artemether, das in Verbindung mit Lumefrantrin als Riamet® angeboten wird, dient der Behandlung einer unkomplizierten Malaria tropica und wird in Tablettenform verabreicht. Das Medikament eignet sich zur Selbstbehandlung und kann die Erkrankungen in fast allen Fällen komplett heilen.

Artemether ist jedoch nicht für die Vorbeugung gegen Malaria geeignet und gilt in Verbindung mit Lumefantrin als hochwirksam. Nebenwirkungen sind zwar bekannt, allerdings treten sie relativ selten auf. An einem Einsatz von Artemether in der Krebsbehandlung wird derzeit geforscht.

Pharmakologische Wirkung

Die Wirkung von Artemether basiert auf der Freisetzung freier Radikale, welche biologisches Gewebe mittels einer Kettenreaktion zerstören können. Artemether wirkt ausschließlich dann, wenn sich eine hohe Eisenkonzentration im Körper des Patienten befindet.

Diese kommt unter anderem dann vor, wenn sich die sogenannten Plasmodien, welche in diesem Fall die Erreger der Malaria tropica sind, im Körper eingenistet haben und sich dort bereits vermehren. Artemether setzt dadurch die erwähnten freien Radikale frei und die Krankheitserreger werden schwer geschädigt und als Folge zerstört. Da es sich um eine in Fett sehr leicht lösliche Substanz handelt, sollte das Medikament am besten während einer hinreichend fettreichen Mahlzeit eingenommen werden, um eine schnelle Resorption und damit eine rasche Wirkung des Medikaments zu gewährleisten.

Artemether sollte, sofern keine Nebenwirkungen eintreten, auf keine anderen Organe oder Körperfunktionen einwirken. Artemether gilt, sofern es wie eingangs erwähnt in Form von Riamet eingenommen wird, als sehr wirksam und gut verträglich bei Malariapatienten. Die Wirkung sollte nach maximal 72 Stunden eintreten, nach etwa 28 Tagen liegt laut einer Studie eine Heilungsrate von 96 % vor.

Medizinische Anwendung & Verwendung

Artemether wird in Deutschland unter dem Namen Riamet® verschrieben, welches nicht nur das erwähnte Medikament, sondern zusätzlich Lumefantrin enthält. Diese Kombination zweiter Arzneistoffe wird für die Behandlung der relativ ungefährlichen, einfachen Malaria tropica verwendet und ist in Deutschland daher kaum verbreitet.

Artemether dient ausschließlich zur Selbstbehandlung der Malaria in Situationen, in welchen kein Arzt oder Krankenhaus in unmittelbarer Nähe auffindbar ist. Es wirkt akut und ist daher nicht zur Vorbeugung gegen Malaria auf Reisen in die entsprechenden Länder geeignet. Weiterhin darf die Behandlung nicht erfolgen, wenn der Patient nicht mindestens das zwölfte Lebensjahr erreicht und ein Gewicht von 35 Kilogramm überschritten hat.

Die Behandlung mit Artemether muss schnell erfolgen. Selbst unter diesen Umständen ist keine lange Wirkung des Medikaments gegeben, da die Halbwertszeit im Körper nur etwa zwei Stunden beträgt, bevor das Medikament durch ein Enzym in der Leben wieder abgebaut wird. Artemether sollte nicht allein, sondern nur in Kombination mit dem erwähnten Lumefantrin eingenommen werden, da sonst eine schnelle Resistenzbildung gegen den Wirkstoff in Artemether erfolgen kann und das Medikament seine Wirkung verliert.

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Risiken & Nebenwirkungen

Bekannte Nebenwirkungen von Artemether beinhalten unter anderem schnell auftretende Kopfschmerzen und anhaltender Schwindel, welcher durch eine Absenkung des Blutdrucks eintritt. Bei bekannten Problemen mit dem Blutdruck ist die Behandlung mit Artemether daher meist nicht zielführend.

Weiterhin können Verdauungsstörungen und ein anhaltendes Völlegefühl und/oder Durchfall die Folge der Einnahme von Artemether sein. Das Medikament darf außerdem nicht verabreicht werden, wenn Herzerkrankungen beim Patienten festgestellt wurden. Die Wirkstoffe von Artemether haben weiterhin dazu geführt, dass inzwischen eine Wirksamkeit des Medikaments in der Behandlung von Krebs untersucht wird.

Medizinisch gesehen handelt es sich dabei um eine Nebenwirkung, auch wenn sie in diesem Fall nicht als unerwünscht bezeichnet werden kann. Artemether darf nach dem Erreichen des zwölften Lebensjahres bei Menschen jeden Alters und Geschlechts und auch während der Schwangerschaft eingesetzt werden.

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