Almasilat

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Almasilat kann überschüssige Magensäure binden und wird zur Behandlung von säurebedingten Magenbeschwerden, Sodbrennen sowie Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Almasilat?

Almasilat kann überschüssige Magensäure binden und wird zur Behandlung von säurebedingten Magenbeschwerden, Sodbrennen sowie Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren eingesetzt.

Almasilat ist ein Wirkstoff, der eingesetzt wird, um säurebedingte Erkrankungen des Magens bzw. der Speiseröhre zu therapieren, wobei der Arzneistoff hauptsächlich bei Gastritis (Magenschleimhautentzündung) und Sodbrennen verschrieben wird.

Es ist ein Aluminium-Magnesium-Silkat und zählt zur Gruppe der säurehemmenden Mittel. Almasilat wird auch als so genanntes Schichtgitter-Antazidum bezeichnet und weist eine charakteristische Kristallstruktur auf. Durch die Einnahme von Almasilat wird Magensäure gebunden und so für die Schleimhaut des Ösophagus (Speiseröhre) unschädlich gemacht.

Pharmakologische Wirkung

Almasilat ist ein säurebindendes Mittel und verringert die Konzentration von Magensäure, wodurch Beschwerden wie saures Aufstoßen, Magenschmerzen bzw. Sodbrennen gelindert werden können. Sodbrennen entsteht, wenn aggressive Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt, wodurch Gewebeschädigungen auftreten können.

Die Magensäure fließt dann zurück, wenn eine Funktionsstörung des Schließmuskels vorliegt. Darüber hinaus tritt Sodbrennen auch in Folge einer verzögerten Magenentleerung bzw. einer Überproduktion an Magensäure auf. Auch im Zuge einer Schwangerschaft kann ein Rückfluss von Magensäure auftreten, da das Ungeborene den Magen häufig nach oben drückt. Meistens verschlimmern sich die Symptome bei körperlichen Betätigungen, im Liegen, bei häufigem Kaffeegenuss oder durch Rauch.

Magensäure enthält positiv geladene Protonen, säurebindende Mittel wie Almasilat verfügen hingegen über negativ geladene Bestandteile, die die positiven Protonen neutralisieren. Die Säure wird also auf Grund der basischen Reaktion ausgeglichen.

Medizinische Anwendung & Verwendung

Almasilat kann schädliche Gallensäuren binden, die sonst eventuell vom Darm in den Magen gelangen. Des Weiteren verfügt der Wirkstoff auch über eine schleimhautschützende Wirkung. Gemeinsam mit der Magensäure werden Salze gebildet, die schwer löslich sind und mit dem Stuhl ausgeschieden werden. Außerdem verringern sie die Gefahr, dass es auf Grund einer Übersäuerung zu Geschwüren im Magen bzw. Darm kommt.

Almasilat ist ohne Rezept erhältlich. Sollten die Magenbeschwerden jedoch länger als 14 Tage andauern, so empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen. Wird Almasilat über einen längeren Zeitraum eingenommen, so sollte außerdem der Aluminiumspiegel regelmäßig kontrolliert werden. Almasilat wird bei säurebedingten Erkrankungen wie Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren bzw. Sodbrennen verwendet. Dabei sollten täglich bis zu viermal 1000 Milligramm des Medikaments nach den Mahlzeiten bzw. vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Kinder und Jugendliche unter 12 Jahren sollten das Arzneimittel nicht einnehmen, da es bisher nur wenig Erfahrungen für diese Altersgruppe gibt.


Risiken & Nebenwirkungen

Bei der Einnahme von Almasilat können folgende Nebenwirkungen auftreten:

Almasilat darf bei einer Überempfindlichkeit gegen die Mineralien Magnesium und Aluminium sowie bei einer Allergie gegen den Wirkstoff nicht eingenommen werden. Außerdem ist von einer Einnahme bei verminderten Phosphatwerten, Dickdarmverschluss bzw. Verstopfung abzuraten.

Während der Schwangerschaft ist eine Verwendung von Almasilat grundsätzlich möglich, allerdings sollten nur niedrige Dosen über einen kurzen Zeitraum eingenommen werden, um das Ungeborene vor einer zu hohen Aluminiumbelastung zu schützen. In geringer Menge können Aluminiumverbindungen auch in die Muttermilch übergehen, allerdings besteht hier kein allzu großes Risiko für das Kind. Auf Grund fehlender Untersuchungen sollte das Medikament in der Stillzeit aber ebenfalls nur für kurze Zeit eingesetzt werden.

Zu beachten ist auch, dass Almasilat die Aufnahme von bestimmten Antibiotika und Herzglykosiden verringert, darüber hinaus beeinträchtigt es auch die Aufnahme von Holofantin (Malariamittel), blutgerinnungshemmenden Arzneien, herzwirksamen Betablockern, verschiedenen Ionen wie Phosphat, Fluorid und Eisen, Ronitidin, Cimetidin sowie Chenodesoxycholsäure.

Die Aufnahme von Aluminium erhöht sich, wenn Almasilat gemeinsam mit Brausetabletten und Obstsäften aufgenommen wird. Des Weiteren wird der ph-Wert des Harn auf Grund der Einnahme von Almasilat erhöht. Vorsicht ist auch bei Patienten mit Niereninsuffizienz geboten, da ein chronischer Gebrauch zu Ansammlungen von Magnesium- bzw. Aluminiumhydroxid führen kann.

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