Affodill

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 19. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Affodill ist eine einkeimblättrige Pflanze, von der es etwa 20 Arten gibt. Er kann über einen Meter groß werden und findet überall ein geeignetes Plätzchen. Ganz gleich, ob im Hochgebirge oder an der Küste, die Pflanze besticht mit einer langen Lebensdauer. Da der Affodill leicht giftig ist, wird von einer innerlichen Anwendung abgeraten. Die Pflanze steht in Europa unter Naturschutz.

Vorkommen & Anbau des Affodill

Beim vor allem im Mittelmeerraum beheimateten Affodill handelt es sich um ein spargelartiges Gewächs, das zur Familie der Grasbaumgewächse gehört.

Beim vor allem im Mittelmeerraum beheimateten Affodill handelt es sich um ein spargelartiges Gewächs, das zur Familie der Grasbaumgewächse gehört. Die Pflanze ist insbesondere an der Größe, die von bis zu einen Meter reichen kann, leicht zu erkennen. Zum Gedeihen bevorzugt der Affodill generell kalkhaltige Böden im Gebirge. Heiße und trockene Sommermonate machen ihm nichts aus, denn diese übersteht er gut.

Da der Affodill über sehr harte Blätter verfügt und vom Vieh gemieden wird, findet er sich auf stark abgeweideten Wiesen ebenso in einer großen Zahl. Der sehr gesellige Affodill bildet Gruppen, die komplette Wiesen füllen können. Vor allem im Winter werden sie von Bienen sowie den endemisch kanarischen Erdhummeln angeflogen. Da die Pflanze leicht giftig ist, eignet sie sich jedoch nicht als Futterpflanze.

Bei einer vollen Sonne sowie einem lehmig sandigem Boden kann die ausdauernde krautige Pflanze eine Lebensdauer von zehn Jahren aufweisen. Sie kann Wuchshöhen von ein bis zwei Metern erreichen und ein Rhizom bilden. Dies beschreibt ein Sprossachsensystem, das unterirdisch oder auch dicht über dem Boden wächst. Der Blütenstand des Affodills ist meistens verzweigt. Die langen und schmalen Deckblätter sind weiß oder selten zart rosa. Die kräftigen Blüten wachsen traubenartig entlang der Stängelenden.

Die Stängel sprießen gerade in die Höhe. Die Blütezeit der kugeligen, dreifächrigen Kapselfrucht, die etwa 10 bis 15 Millimeter lang ist, ist von Mai bis August. Im Sommer entstehen an den weißen Blüten der Pflanze eierförmige Kapseln, in denen die Samen enthalten sind. Die oberirdischen Pflanzenteile sterben gegen Ende des Sommers ab und die Kapseln trocknen nach und nach aus, wodurch sie irgendwann aufplatzen und die Samen freigeben. Unterirdisch werden Knollen gebildet, um die Sommerperiode zu überstehen. Im Allgemeinen ist der Affodill pflegeleicht und wird selten von Schädlingen befallen.

Wirkung & Anwendung

Im Altertum wurden die stärkehaltigen Knollen der Pflanze gegessen und auch bei den vorgriechischen Volksstämmen waren sie, bevor der Getreideanbau eingeführt wurde, eine wichtige Nahrungsgrundlage. Um die Bitterstoffe zu entfernen, wurden sie entweder gekocht oder geröstet. Auch zum Backen von Brot sollen sie in der vermischten Form mit Getreide genutzt worden sein.

In anderen Bereichen findet der Affodill ebenfalls Anwendung: Der Affodill ist für das Alpinum, für Staudenrabatten oder für großflächige Steingärten geeignet. Am besten kommt er als Solitärpflanze zur Geltung, beispielsweise als weiß blühende Großstaude vor einer Konifere oder sonstigem dunklen Hintergrund. Er kann ebenso gut als kleine Gruppe im sandigen Beet gepflanzt werden. Der Affodill wird in diesen Fällen als Zierpflanze eingesetzt.

Ebenso ist die Pflanze als ein einzelner Blickfang in einem Steingarten oder in der Kombination mit Lavendel oder Kräutern wie Rosmarin, Salbei und Thymian geeignet. Diese unkomplizierte Pflanze gedeiht auch ohne eine Wässerung und Düngung gut. Im Handel ist entsprechendes Saatgut erhältlich. Der Affodill ist in der Regel winterfest und benötigt lediglich an einem ungeschützten Platz oder bei einem strengen Frost einen Schutz.

In den Sommermonaten, wenn die Blätter der Pflanze verwelken, zehrt sie von der Feuchtigkeit, die sie in den verdickten Wurzeln gesammelt hat, doch die Blütenstiele ragen immer noch aufrecht. Ein eventueller Rückschnitt sollte im Frühjahr erfolgen. Im industriellen Bereich werden die Wirkstoffe der Wurzel zur Gewinnung von Alkohol und zur Herstellung von Klebstoff verwendet. Aus den verdorrten Stielen werden außerdem schöne Windmühlen gebastelt.

Auf der Insel Korsika werden die Blüten mit den Stängeln zu Allerheiligen abgeschnitten, anschließend mit Olivenöl getränkt, um sie rund um die Gräber anzuzünden. Der Affodill galt in der Antike als Trauerpflanze und auch in Südeuropa ist er eine beliebte Friedhofspflanze. Die Speicherwurzel ist geröstet und gemischt, beispielsweise mit Feigen, ein ideales Nahrungsmittel.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Auch die Verwendung als Heilpflanze war seit jeher von großer Bedeutung. Die arzneiliche Verwendung in der Volksheilkunde findet die Wurzel im getrockneten Zustand. Darin finden sich Hydroxyanthracenderivate, zum Beispiel Asphodelin, Lipide, Triterpene, Schleimstoffe und Phytosterole. Die frischen Wurzeln haben einen scharfen Geschmack und die Gewinnung erfolgt durch die Sammlung aus Wildvorkommen.

Die gekochten Wurzeln des Affodills helfen bei Verdauungsstörungen und Magengeschwüren. Da die Pflanze wegen der Giftigkeit als Nahrungsmittel lieber gemieden werden sollte, kann sie eher eine Teemischung ergänzen. Auf jeden Fall ist eine bedachte Dosierung sehr wichtig. Zudem kann aus den zerstampften Knollen ein Brei für einen Umschlag hergestellt werden, der äußerlich bei Hautproblemen, Entzündungen und Geschwüren hilft.

Die getrockneten Wurzeln werden auch gegen Wassereinlagerungen eingesetzt. Affodill besitzt verschiedene therapeutische Eigenschaften: entwässernd, harntreibend und nierenanregend. Eine Anwendung sollte jedoch aufgrund der leichten Giftigkeit des Affodills grundsätzlich vorsichtig erfolgen. Die innerliche Anwendung sollte lieber gemieden und stattdessen auf andere Heilkräuter zurückgegriffen werden.

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